Die Digitalisierung stellt viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Sie erfordert einerseits Know-how und Systemverständnis auf der strategischen Ebene, andererseits übersteigen viele dieser Herausforderungen die Fähigkeiten und Ressourcen einzelner Unternehmen. Dies kann die Stunde der Verbände werden – wenn sie die Digitalisierung für ihre Branche tief durchdenken. Moderne Verbandsarbeit bedeutet dabei sowohl Interessenvertretung und Know-how-Transfer als auch Standardisierung, vielleicht bis hin zur Organisation von Coopetition ihrer Mitglieder. Denn die wahre Bedrohung kommt von außen.
Seit etwa 30 Jahren sehen wir, dass Informationstechnologie eine erhebliche Rolle in der Masse der Unternehmen spielt; inzwischen stellt IT nicht nur das Nervensystem des Unternehmens dar, sondern macht, rechnet man alles zusammen, typischerweise auch mehr als 50 Prozent der Kosten aus. Seit etwa 20 Jahren haben wir als Einzelne begonnen, uns elektronisch zu informieren und auf elektronischem Wege zu kommunizieren, später auch Transaktionen durchzuführen. Seit etwa 10 Jahren haben wir begonnen, dies alles nicht nur am (Laptop-)PC, sondern zunehmend auch auf mobilen Geräten zu tun, insbesondere Smartphones, die unser Verhalten deutlich ändern. Mit der Digitalisierung kommen nicht nur auf Unternehmen und die öffentliche Verwaltung, sondern auch auf Verbände wichtige neue Aufgaben zu. Um diese Aufgaben vollständig erfassen und ausführen zu können, sollte die Digitalisierung von allen Beteiligten nicht nur oberflächlich, sondern durch eine Betrachtung der Auslöser, Wirkmechanismen und übergreifenden A