Es gibt Aufgaben, die erscheinen derart groß und gewaltig, dass es schwerfällt, sie unverzüglich und beherzt anzugehen. Ein Paradebeispiel ist die Digitalisierung in Unternehmen − und auch in Verbänden. Big Data, virtuelle Realität (VR), künstliche Intelligenz (KI), Industrie 4.0 und viele Begriffe mehr: Die Herausforderungen sind so mächtig und für viele Verantwortliche in Verbänden so diffus, dass sie lieber abwarten. Oder lediglich Teilbereiche der „Digitalsanierung“ in ihrem Verband anschieben.
Bisher gibt es zur Digitalisierung in Verbänden kaum belastbare empirische Daten. Studien aus dem Non-Profit-Sektor – zu dem auch Vereine und Verbände zählen – zeigen jedoch beispielsweise, dass jeder fünfte Befragte nicht genau wisse, welche Maßnahmen für die Digitalisierung nötig sind oder wo er anfangen soll. In einer aktuellen Studie von Dufft et al. (2017) glauben 15 Prozent der Befragten, dass die Risiken zu schwer einschätzbar seien, um mit der Digitalisierung zu starten. Dass gerade im Non-Profit-Bereich viele Akteure (35 Prozent) in bestimmten Bereichen – also etwa in der persönlichen Beratung oder Betreuung ihrer Mitglieder – ganz bewusst analog bleiben, ist nur allzu gut nachvollziehbar. Fehlende Ressourcen … Diese Studie benennt als eine der wichtigsten Hürden für eine stärkere Digitalisierung zudem die fehlenden Ressourcen: Mehr als der Hälfte (55 Prozent) der befragten Organisationen fehlen Zeit, Geld und Personal für die Digitalisierung. 44 Prozent geben darüber hinaus