Die Interessenvertretung und vor allem der verbandsgestützte Lobbyismus stehen vor besonderen Herausforderungen. Zum einen nimmt die Organisationskraft und Bindewirkung von Verbänden und der Politik ab. Zum anderen müssen sich Interessenvertreter einer steigenden Konkurrenz ausgesetzt sehen und die Zusammenarbeit mit Lobbyisten für Wirtschaftsinteressen stellt die Politik zunehmend unter einen hohen Legitimationsdruck. Aufgrund der gegenwärtigen Herausforderungen haben wir uns kritisch mit diesen Entwicklungen befasst.
Unsere erarbeiteten Empfehlungen sollen Ansätze für die erfolgversprechende Inte-ressenvertretung der Zukunft darstellen. Sie sollen als Entscheidungshilfe bei der künftigen konzeptionellen und organisatorischen Ausrichtung der strategischen und operativen Interessenvertretung dienen. Unsere Erkenntnisse stützen sich auf Beobachtungen und Vorarbeiten im Rahmen von Professor Dr. Oltmanns Forschungsprofessur am Lehrstuhls für Volkswirtschaft und angewandte Wirtschaftspolitik sowie der Quadriga Hochschule Berlin insgesamt. Sie wurden durch eine breite Literaturrecherche aus Medien und Wissenschaft ergänzt. Auf dieser Basis schließlich wurden intensive Gespräche mit Beteiligten und Beobachtern des Lobbyismus in Berlin geführt. Für Verbände ist die Frage, wie sie sich auf die neuen Herausforderungen einstellen können, zentral. Unsere Untersuchungen zeigen, dass die erfolgreiche mediale Positionierung von Themen und Lösungsvorschlägen die genannten Herausforderungen übersteuern und einer Minderheiten