„Seit 1997 gibt es sie – die jährliche Trüffelsuche nach dem einen Verband, dessen Leistungen von der DGVM der Deutschen Gesellschaft für Verbandsmanagement auszuzeichnen sind. Dieser Award will nicht nur anerkennen – er will noch mehr: Der Award soll exzellente Verbandsarbeit auszeichnen. Und er soll Anreiz geben, Anstöße vermitteln für andere Organisationen, neue und viel versprechende Wege zu gehen.“ so begann der Vorsitzende der DGVM Jury, Lutz Weidner seine Verleihungsrede.
Das Herausfiltern der ernsthaften und aussichtsreichen Kandidaten aus der Vielzahl der erwähnten Nennungen und Eigenbewerbungen erfolgt laut Weidner in mehreren Schritten. Bei der Vorauswahl helfen die Bewerber um den Award zum Teil selbst auf eher unbeabsichtigte Weise: „Wer der Auffassung ist, dass einige freundliche und kollegiale Zeilen an den Präsidenten mit dem Hinweis auf die Verdienste des Verbandes ausreichen, liegt ebenso daneben, wie diejenige Organisation, die ganz stolz ist auf die neue Darstellung des Verbandes im Internet und meint, dass dies schon genüge, um Ruhm und Ehre zu erhaschen. Solche Bewerbungen machen die (negative) Auswahl leicht und schnell.“ so Weidner.
Die „Trüffelsuche“ wird jedoch sehr viel anspruchsvoller, wenn es um die Suche nach denjenigen geht, die sich für das Finale und damit für den zweiten Durchgang qualifizieren können und aus denen sich schließlich die exklusive Gruppe der „Nominierten“ rekrutiert. Diese letzte Hürde zu überwinden haben in diesem Jahr drei Organisationen geschafft. Unter ihnen wurde schließlich auch der Preisträger 2005 des DGVM-Innovationspreises gefunden.
Zehn Bewerbungen lagen der Jury vor, fünf kamen in die „engere“ Wahl drei Verbände wurden schließlich für den DGVM Innovation Award 2005 und für den Titel „Verband des Jahres 2005“ nominiert.
Die drei Nominierten waren: Der Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen e.V. -(VD-KL), der Westdeutsche Fußball- und Leichtathletikverband e.V. (WFLV) sowie Haus&Grund Deutschland.
Beim VDKL und seinen mehr als 150 Mitgliedsbetrieben haben die Auswirkungen der Steuergesetze, Haftungsverpflichtungen, fachlichen Anforderung und verschärfte Wettbewerbsbedingungen zu einer starken Leistungsgemeinschaft geführt. Sie hat neben der allgemeinen Interessenvertretung auch selbst die Antwort auf die Herausforderung der Branche in Form unternehmerischer Lösungen gegeben und diese laufend fortentwickelt. Dieses Konzept, seine Umsetzung und die erreichten Ziele waren nach Ansicht der DGVM-Jury eine anerkennenswerte Gemeinschaftsleistung. Der VDKL wurde durch seinen Hauptgeschäftsführer Jan Peilnsteiner vertreten.
Gut geplant, erfolgreich reorganisiert, konsequent die Ziele verfolgt – das ist, so die Jury in ihrer Bewertung des WFLV, ein Paradebeispiel für die gekonnte Zusammenführung von Organisationen. Die Ergebnisse der gemeinsamen Bemühungen können sich sehen lassen: Gut zwei Jahre nach der Zusammenführung zeigen sich die Erfolge: Die Verzahnung in den übergreifenden Gremien und die praktische Zusammenarbeit hat sich sehr positiv entwickelt. Der Ausbau der Marktführerschaft hat sich innerhalb der Sportdachorganisation als durchschlagend erwiesen, die Lobbyarbeit ist erheblich erleichtert worden und hat spürbare – auch finanzielle – Auswirkungen gehabt und die Vermarktungsmöglichkeiten haben sich nach eigener Bewertung verbessert. „Dem WFLV ist ein bemerkenswerter Neuanfang, dessen weitere Entwicklung aufmerksam zu beobachten sein wird, geglückt“ so Weidner. Der WFLV wurde durch seinen Hauptgeschäftsführer Dr. Gregor Gdawietz vertreten.
Die Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus&Grund Deutschland schließlich präsentierte der Jury ein strategisches Gesamtkonzept zur Reorganisation eines Verbandes. Dieses bestand aus:
- Einer sorgfältigen Analyse der bisherigen Situation und damit eines Verbandes, der trotz seiner Stärke (1 Mio. Mitglieder) in der Vergangenheit eher zu den Leisen (und damit weniger Beachteten) im Lande gehörte. Das neue Selbstverständnis lautet daher: „Kraftvolles Mandat für die Interessen vertretung“, die für die Bedeutung des Eigentums gegenüber Politik, Mietern, Medien und Wirtschaft eintritt, aber auch für Rechts- und Kostensicherheit.
- Einer zusätzlichen Ausrichtung auf die neuen Eigentümer, die Erbengeneration und ihre Belange.
- Einem starken Konzept zur Unterstützung der Landesverbände in ihrer Arbeit und Steuerung der Ortsvereine, Aktions-Bücher mit Arbeitshilfen, Seminare und Schulungsangebote.
- Einem neu entwickelten Servicebereich durch überregional vereinbarte Kooperationen mit starken Partnern.
- Einer Konzentration auf die Beratung: „Beratung ist unser Markenzeichen“.
- Einem konsequenten Kommunikations-Konzept.
Haus&Grund wurde vertreten durch ihren Präsidenten Rüdiger Dorn und Generalsekretär Dr. Andreas Stücke.
Die Auszeichnung als Verband des Jahres sieht die DGVM-Jury bei derjenigen Organisation gegeben, die folgende Voraussetzungen der Verbandsarbeit erfüllt:
- Klare, plausible und legitime strategische Zielsetzung im Interesse der Mitglieder.
- Eine professionelle Prozessteuerung verbunden mit einem engagierten Verbandsmanagement.
- Ein erfolgreiches Zusammenwirken von Ehrenamt und hauptamtlichem Management.
- Eine Optimierung der Leistungsangebote und
- in der Qualität der Kommunikation nach innen wie nach außen.
Haus&Grund hat, nach einhelliger Auffassung der Jury, diese Voraussetzung am besten erfüllt. Ihm gebührt die höchste Auszeichnung der DGVM der „DGVM Innovation Award“. Haus&Grund ist der Verband des Jahres 2005! (WL)