Information und Kultur sind die beiden staatsvertraglich festgelegten inhaltlichen Anker des nationalen Hörfunks Deutschlandradio mit seinen beiden Programmen Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur. Dahinter verbirgt sich aufgefächert und detailliert betrachtet ein breites Themenspektrum. Deutschlandradio ist weit mehr als nur Lieferant tagesaktueller Information und Hintergrundberichterstattung. In der deutschsprachigen Medienlandschaft ist der nationale Hörfunk auch Hörspiel-, Musik- und Kulturproduzent, Kooperationspartner, Agendasetter und Multiplikator. Und somit ein wichtiger Gesprächspartner für die Verbände in Deutschland.
Seriosität und Glaubwürdigkeit — hierfür stehen in der deutschsprachigen Rundfunklandschaft ganz besonders die beiden Programme des nationalen Hörfunks Deutschlandradio. Qualitative Zielgruppenbefragung und Medienforschung belegen dies stets aufs Neue. Der Deutschlandfunk gilt als glaubwürdige Quelle für aktuelle Informationen und Hintergrundwissen zum politischen Tagesgeschehen. Deutschlandradio Kultur beleuchtet die deutsche und internationale Kulturszene informativ und unterhaltsam. Wie weit dabei die Themen gestreut sind, zeigt ein Blick in das Programmschema der beiden Programme. Plakativ formuliert: Information ist mehr als nur Nachrichten, Kultur mehr als nur klassische Musik.
48 Stunden Themenvielfalt täglich
Deutschlandradio sendet aus Berlin und Köln zwei Vollprogramme, die mit einer breiten Themenvielfalt für nahezu jede Interessengruppe relevante Inhalte bereitstellen. Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur bieten sorgfältig recherchierte Informationen aus den Bereichen der Wirtschafts- und Sozialpolitik, des Verbraucherschutzes, der Umwelt und Landwirtschaft, der Bildung, der Wissenschaft und Forschung, der Literatur und der Medien, der Musik und der Künste, der Gesundheit und der Religionen.
Auf zahlreichen Sendeplätzen wird ausführlich und differenziert über Neuigkeiten aus den unterschiedlichen Ressorts und Branchen informiert. Ausführlich und differenziert, da die meisten Beiträge deutlich länger ausfallen als die vielerorts üblichen 90 Sekunden. Um in allen Regionen Deutschlands das Ohr am Geschehen zu haben, recherchieren Landeskorrespondenten in jedem Bundesland Hintergründe und berichten über aktuelles Tagesgeschehen. Zusätzlich zu allen Nachrichtentickern beliefern viele Institutionen das Deutschlandradio direkt mit Informationen. Auch durch die professionelle Pressearbeit vieler Verbände erhalten die einzelnen Fachredaktionen zahlreiche interessante Neuigkeiten und Anregungen.
Jedes Ressort hat in den Programmen des Deutschlandradios seinen festen, wiederkehrenden Sendeplatz und viele Hörer wissen genau, zu welcher Uhrzeit sie einschalten müssen, um sich über die neuesten Entwicklungen auf den Aktienmärkten, in der Forschungslandschaft oder der Literaturszene zu informieren. Ein Großteil der Beiträge ist über den Onlineauftritt www.dradio.de auch als Audio-on-Demand oder Podcast zeitversetzt nachhörbar. Viele Institutionen — auch aus der Verbandslandschaft — nutzen diese Möglichkeit und verlinken ihre Internetpräsenz mit thematisch relevanten Beiträgen oder Interviews.
Zeitzeugen und Experten im Gespräch
Deutschlandradio ist bestrebt, in seinen Sendungen eine Vielfalt von Sichtweisen und Argumenten abzubilden. Dementsprechend ist die Berichterstattung mit Interviews und Expertengesprächen angereichert. Regelmäßig äußern sich hochrangige Politiker zum aktuellen Tagesgeschehen. Doch nicht nur die politische Elite ist in den Kölner und Berliner Sendestudios zu Gast, auch Meinungsführer aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur werden in beiden Funkhäusern zu aktuellen Themen befragt. Hierzu zählen ebenfalls die Vorstände, Sprecherinnen und Sprecher der größeren Bundes- und Landesverbände, die ja stets über ein fundiertes und branchenspezifisches Insiderwissen verfügen. So äußern sich in einem zufällig und exemplarisch ausgewählten Zeitraum (zwischen dem 16. und 18. Juli 2008) folgende Experten zu aktuellen Themen:
- Der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes spricht im Deutschlandfunk über die Situation der deutschen Banken angesichts der US-Bankenkrise.
- Der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände wird im Deutschlandfunk über den Kompromiss der Großen Koalition zur Ausweitung von Mindestlöhnen befragt.
- Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Banken spricht bei Deutschlandradio Kultur über die Bankenstruktur in Deutschland.
- Die Vorsitzende des Verbandes alleinerziehender Mütter und Väter äußert sich zum Unterhaltsrecht-Urteil des Bundesgerichtshofes.
Deutschlandradio als Agenda-Setter
Etwa 1,8 Millionen Hörer schalten täglich Deutschlandfunk oder Deutschlandradio Kultur ein. Insgesamt haben beide Programme mehr als 9,2 Millionen regelmäßige Zuhörer.
Eine qualitative Zielgruppenbefragung unter Politikern, Wirtschafts-, Kultur- und Medienmanagern hat ergeben (tns emnid, August 2008), dass zwei Drittel dieser Multiplikatoren eines der beiden Programme regelmäßig hören. In der Qualitätsbewertung für Seriosität und Glaubwürdigkeit erreicht der nationale Hörfunk in diesen gesellschaftlichen Milieus noch vor den überregionalen Tageszeitungen Platz 1 auf der Bewertungsskala.
Auch ein Blick in die deutsche Medienlandschaft zeigt den guten Ruf, den die Berichterstattung des Deutschlandradios genießt: Regelmäßig belegen der Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur die ersten beiden Plätze als meistzitierte Hörfunkprogramme in Deutschland.
Was in den Interviews am frühen Morgen gesagt wird, findet als Zitat häufig seinen Weg in die regionalen und überregionalen Medien. Somit gehört Deutschlandradio zu den bedeutenden Agendasettern in der deutschen Medienlandschaft. „Sagte im Deutschlandfunk“ ist ein geflügelter Slogan geworden und viele Interviewgäste wissen um die Multiplikatorenfunktion, die dem Deutschlandradio ob seiner Bekanntheit und Seriosität zukommt. Entscheidungsträger und Meinungsführer aus den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Bildung und Kultur kommen regelmäßig in beiden Programmen des Deutschlandradios zu Wort und können so vor einer bundesweiten Hörerschaft ihre Standpunkte differenziert erläutern und die öffentliche Debatte mitgestalten.
Hierzu zählen selbstverständlich auch die großen Interessenverbände. In den vergangenen Jahren haben Vertreterinnen und Vertreter vieler Bundes- und Landesverbände die beiden Funkhäuser des Deutschlandradios besucht — als Interviewpartner, aber auch als Teilnehmer zahlreicher Hintergrundgespräche, in denen ein offener und intensiver Dialog gepflegt wird. Intensiv diskutiert wird nicht nur in den Sendestudios von Deutschlandradio. In unregelmäßigen Abständen veranstaltet Deutschlandradio Tagungen, auf denen im Dialog mit Experten aus Wissenschaft, Politik und Verbandswelt öffentlich und tiefgründig über aktuelle Fragestellungen debattiert wird. Tagungsthema im vergangenen Jahr: „Wer dreht am Rad der Politik? — Über Zustand und Zukunft von Lobbyismus und Politikberatung“
Deutschlandradio als Kooperationspartner
Vielen Institutionen, Verbänden und Medien sind Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur auch als Kooperationspartner bekannt. Durch Vernetzung mit Bildungs- und Kulturinstitutionen in den Ländern und die Zusammenarbeit mit der Bundes- und den Länderzentralen für politische Bildung gelingt es dem Deutschlandradio, kulturelle und gesellschaftspolitische Aktivitäten mit anzuregen oder zu unterstützen. Zahlreiche Veranstaltungen von bundesweiter oder internationaler Relevanz werden von einem der beiden Programme im Rahmen zeitlich begrenzter Kooperationen begleitet: Vor wenigen Monaten verfolgten beispielsweise weltweit Wissenschaftler, Nichtregierungsorganisationen und Umweltpolitiker die UN-Artenschutzkonferenz in der Bundesstadt Bonn. Deutschlandfunk berichtete als Medienpartner über die Ergebnisse der Konferenz und beleuchtete auf verschiedensten Sendeplätzen das Schwerpunktthema Artenschutz.
Ebenso gibt es fortlaufende Kooperationsreihen, wie die Diskussionsveranstaltung „Forum Pariser Platz“ in Kooperation mit Phoenix, der Dresdner Bank und einem wechselnden Zeitungspartner. Als Kooperationspartner übertragen die beiden Programme des Deutschlandradios Konzerte sowie Veranstaltungen von Tagungen oder Messen. Immer wieder kooperiert Deutschlandradio hierbei auch mit Verbänden aus ganz Deutschland. Als Partner der vergangenen Jahre seien nur einige exemplarisch genannt: Bundesverband deutscher Banken, Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI e.V., Deutscher Beamtenbund, Börsenverein des deutschen Buchhandels, Verband Deutscher Ingenieure oder die Bundesarbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände.
Weiterhin erwähnenswert sind Kooperationen, die abseits von Live-Übertragungen oder öffentlichen Veranstaltungen stattfinden und somit nicht unmittelbar „hörbar“ werden. Seit Anfang des Jahres 2008 läuft der bundesweite Lyrikwettbewerb „lyrix“ für Schüler der Klassen fünf bis 13 aller Schulformen. Durchgeführt wird der Wettbewerb als Kooperation des Deutschlandfunks mit dem Deutschen Philologenverband und dem Verlag Das Wunderhorn. Als Schirmherrin konnte die Bundesbildungsministerin, Dr. Annette Schavan, gewonnen werden. Bisher haben sich zur Freude der Initiatoren mehr als 1.000 Schülerinnen und Schüler an lyrix beteiligt.
Seit mehreren Jahren kooperiert Deutschlandradio erfolgreich mit zahlreichen regionalen und überregionalen Tageszeitungen. Vorwiegend Beiträge mit Seriencharakter oder aus Schwerpunktreihen werden regelmäßig von kooperierenden Zeitungen übernommen. Als Service für ihre Mitglieder drucken auch Verbände gelegentlich thematisch relevante Beiträge aus den Programmen des Deutschlandradios in ihren internen Publikationen ab.
Kooperationen bedeuten immer Geben und Nehmen und sollten stets einen Nutzen für alle beteiligten Partner mit sich bringen. Selbstverständlich achten die Verantwortlichen in beiden Funkhäusern bei Kooperationsvorhaben darauf, dass die Autonomie und Unabhängigkeit der jeweiligen Redaktion nicht berührt werden und die Inhalte in das redaktionelle Konzept eines der beiden Programme integrierbar sind. So können bei Weitem nicht alle eingehenden Anfragen umgesetzt werden, die Mehrzahl der extern angefragten Kooperationsideen wird nicht realisiert. Häufig kommt ein Thema aus programmplanerischen Gründen zum angefragten Zeitpunkt nicht infrage. Manchmal ist es die fehlende bundesweite Relevanz, die für Deutschlandradio als bundesweiter Hörfunkveranstalter immer gegeben sein muss.
Im Dialog mit den Verbänden
Ein Überblick über die unterschiedlichen Themengebiete und Tätigkeitsfelder des Deutschlandradios zeigt, wie vielfältig und zahlreich die Berührungspunkte des Deutschlandradios mit der deutschen Verbandslandschaft sind. Ob Gesprächspartner, Informationsquelle, Ideengeber oder Kooperationspartner — die Rolle der Verbände in diesem Dialog kann sehr variabel und vielseitig sein. Nicht zu vergessen ist die Multiplikatorenfunktion, die Verbände wahrnehmen, wenn sie intern an ihre Mitglieder Positives über die Zusammenarbeit mit dem Deutschlandradio kommunizieren oder thematisch relevante Beiträge ankündigen.
Auch wenn — wie oben erwähnt — eine Vielzahl der eingesandten Themenvorschläge und Kooperationsanfragen nicht zur Umsetzung kommt: Es ist nie verkehrt, sich mit innovativen Vorschlägen an das Deutschlandradio zu wenden. Informationen über herausragende und bundesweit relevante Veranstaltungen sind in beiden Funkhäusern ebenso willkommen wie Neuigkeiten über Brancheninternes. Deutschlandradio — bundesweit, werbefrei und mit einem offenen Ohr für gute Ideen.
Weitere Infos
Nationaler Hörfunk Deutschlandradio
Ein nationaler Hörfunk, wie er beispielsweise in Frankreich mit Radio France oder in Großbritannien mit der BBC schon viele Jahre besteht, existiert in Deutschland erst seit 1994. Die Wiedervereinigung machte eine Neuordnung der deutschen Rundfunklandschaft notwendig. Am 1. Januar 1994 wurde das Deutschlandradio durch einen gemeinsamen Staatsvertrag aller Bundesländer aus der Taufe gehoben. Intendant ist seitdem Ernst Elitz. Neu in der deutschen Rundfunklandschaft war die Fusion dreier zuvor eigenständiger Anstalten: des unter Besatzungsrecht entstandenen „RIAS Berlin", des vom Bund getragenen „Deutschlandfunk" und des nach 1989 vom „Runden Tisch“ gegründeten und aus dem DDR-Rundfunk hervorgegangenen „Deutschlandsender Kultur". Seit 1994 sendet Deutschlandradio werbefrei und bundesweit das Informationsprogramm Deutschlandfunk aus dem Kölner und das Kulturprogramm „Deutschlandradio Kultur“ aus dem Berliner Funkhaus.