Verbändereport AUSGABE 7 / 2001

Der VDAV: Riesiges Potential

Die „Know Where People“

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Die Informationslandschaft befindet sich im Umbruch. Gut gewappnet für den Wandel hat sich der VDAV-Verband Deutscher Auskunfts- und Verzeichnismedien. Mit einer internen Umstrukturierung und einer Öffnung für neue Mitgliedsgruppen.

„Wir ermöglichen Kommunikation und bieten damit gleichzeitig ein äußerst wirksames Werbemedium.“ Auf diesen Punkt bringt Rhett Grammatik, Geschäftsführer des VDAV, die Leistung der in seinem Verband zusammengefassten Herausgeber von Auskunfts- und Verzeichnismedien.

Lange Tradition

Der VDAV blickt auf eine lange Tradition zurück. Gegründet im Jahr 1920 als Vereinigung der Stadt-Adressbuchverleger Deutschlands versteht er sich heute als Wirtschaftsverband und Interessenvertretung aller Unternehmen, deren mediale Angebote oder Dienstleistungen auf der Veröffentlichung von Kommunikationsadressen basieren. Zu den Mitgliedern gehören rund 160 deutsche Verlage und Anbieter von Auskunftsmedien, die über 2000 verschiedene Publikationen herausgeben. Von der Struktur her sind die Mitgliedsunternehmen äußerst heterogen – vom kleinen Familienunternehmen bis hin zum großen mittelständischen Verlag mit mehreren hundert Angestellten. Direkt und indirekt sichern sie zusammen mehr als 10.000 Arbeitsplätze. Die Publikationen unterteilen sich im Wesentlichen in drei Bereiche: Stadtadressbücher, Telekommunikationsverzeichnisse und B2B-Informationen.

Viele Medien, eine Herausforderung

Im VDAV sind Dienstleister für Kommunikationsadressen mit allen medialen Ausprägungen von Print bis Digital vertreten. Unabhängig vom Medium haben sie dennoch alle die gleichen Herausforderungen zu bewältigen, bei denen sie der Verband unterstützt. Dabei geht es in erster Linie um die Vereinfachung der Geschäftstätigkeit. Komplizierte Fragen des Datenschutzes und die Generierung von Adressen sind wohl die schwierigsten Aufgaben, die sowohl die gedruckten als auch die elektronischen Verzeichnismedien zu bewältigen haben. Der VDAV ebnet hier den Weg durch Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit, Kontaktpflege zu anderen Organisatio­nen und Institutionen, Veranstaltung von Seminaren und die Herausgabe des Handbuches der Verzeichnismedien. Mit der Veranstaltung des jährlichen Branchentreffs bietet der VDAV zudem ein optimale Möglichkeit zum Networking und Erfahrungsaustausch.

Mit neuer Struktur in die Zukunft

Im November des Jahres 2000 wurde die Verbandsstruktur grundlegend geändert. Die weitreichendste Änderung war die Ablösung der einzelnen Fachbereiche durch Arbeitskreise und Projektgruppen. Statt closed shops für die einzelnen Bereiche steht jetzt vielmehr die problemorientierte, markenübergreifende Zusammenarbeit im Vordergrund. Die Arbeitskreise werden vom Vorstand eingerichtet und jedes Mitglied kann Vorschläge einbringen. Durch ein breiteres Angebot an Workshops und Schulungen sollen die Mitglieder zukünftig noch enger an den VDAV gebunden werden. Auch die Zielgruppen werden erweitert. Nicht nur die Geschäftsführer, Verleger und Verlagsleiter, sondern weitere Mitarbeitergruppen aus den Verlagen können sich jetzt in die Arbeit im Rahmen der Branchentreffs einbringen. Mit dieser Neuordnung trägt der VDAV nicht nur den sich im Bereich der Telekommunikationsmedien in den vergangenen fünf Jahren drastisch gewandelten Marktbedingungen Rechnung, sondern öffnet sich gleichzeitig neuen Anbietern von Auskunfts- und Verzeichnismedien.

Neue Mitglieder gewinnen

Schon heute ist der Organisationsgrad des VDAV äußerst hoch. Aber die gesamte Branche befindet sich in einem umfassenden Wandel. Es kommen immer neue Anbieter von Auskunftsdienstleistungen auf den Markt, insbesondere aus dem Bereich der digitalen Information, Callcenter etc. Die Gewinnung neuer Mitglieder ist deshalb auch ein zentrales Anliegen des Verbandes. Eine speziell gegründete Arbeitsgruppe sondiert in einem ersten Arbeitsschritt potentielle Mitgliedsunternehmen und will diese von den Vorteilen einer Mitgliedschaft im VDAV überzeugen. Davon profitieren letztendlich auch die bestehenden Mitglieder, da sich das Potential des VDAV und somit auch die Einflussnahme auf Politik und Öffentlichkeit erhöhen wird.

Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit ausbauen

Ein weiterer Kernpunkt der Verbandstätigkeit wird auf einer deutlich ausgeweiteten Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit liegen. Hierzu wird der Vorstand verschiedene Maßnahmen ergreifen. Zunächst einmal sollen Positionspapiere zu branchenrelevanten kurz- und mittelfristig anstehenden Themen verabschiedet werden. Dies wird die Basis für den VDAV sein, sich in wichtige medienpolitische Diskussionen auch in Zusammenarbeit mit anderen Verbänden einzubringen. Es geht darum, in zunehmendem Maße die Interessen der Mitglieder wahrzunehmen und Einfluss zu nehmen auf Gesetzgebungsverfahren.

Um gesicherte Daten über die Verzeichnismedien-Branche zu erhalten, wird in einem ersten Schritt eine Erhebung der Strukturdaten bei den Mitgliedsunternehmen durchgeführt sowie eine Marktstudie über die Akzeptanz der Verzeichnismedien erstellt.

Darüber hinaus soll das Thema Verzeichnismedien auf die Lehrpläne der Fachhochschulen und Berufsschulen gebracht werden.

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