Die Herausforderungen an Vereine und Verbände sind in der Coronakrise gestiegen. Verbände stehen vermehrt auf dem Prüfstand: Mitglieder erwarten noch deutlicher einen Nutzen bzw. eine Wirkung ihrer Verbände im Sinne des Verbandszwecks. Der ohnehin bestehende Trend der zunehmenden Nutzenorientierung der Mitglieder hat sich durch die Coronapandemie verstärkt. Daher ist die „Nähe zum Mitglied“ noch wichtiger geworden und die Bedeutung der Mitgliederorientierung als Maßstab für das Verbandsmanagement ist in den letzten Monaten noch mehr in den Vordergrund gerückt.
Zwar setzte im Vereins- und Verbandsbereich bereits in den Jahren vor der Coronapandemie eine Phase der intensiven Auseinandersetzung mit Maßnahmen zur Steigerung der Mitgliederorientierung ein. So wurden beispielsweise Messungen der Mitgliederzufriedenheit in einzelnen Verbänden durchgeführt oder auch Mitgliederbindungssysteme implementiert (z. B. die GYMCARD – die Mitgliederkarte des Deutschen Turner-Bundes). Allem Aktionismus zum Trotz stellte sich jedoch in vielen Organisationen die gewünschte Steigerung der Mitgliederorientierung nicht ein. Als entscheidender Faktor für das Scheitern bisheriger Bemühungen in diesem Zusammenhang kann das Fehlen eines umfassenden, zusammenhängenden Konzeptes zur Umsetzung von Mitgliederorientierung im Kontext von Verbänden herausgestellt werden. (Zur Orientierung finden Sie im Infokasten eine Checkliste zur Erstellung eines entsprechenden Konzeptes.) Mitgliederzufriedenheit und -bindung als zentrale Herausforderungen Auch in der Deutschen Verbändeumfrage 2019/20