Nach der Bundestagswahl am 26. September 2021 wird erfahrungsgemäß etwa ein Drittel der Abgeordneten neu in den Deutschen Bundestag kommen. Viele davon werden deutlich jünger sein als die ausscheidenden Abgeordneten und haben deshalb ein anderes Kommunikationsverhalten. Digitale Endgeräte und die sogenannten sozialen Medien spielen eine deutlich größere Rolle in ihrem Alltag. Dies wird auch das politische Kommunikationsverhalten bestimmen. Die Diskussionen werden schneller, direkter und öffentlicher sein als in der Vergangenheit. Darauf müssen die Verantwortlichen in den Verbänden reagieren und haben dies vielfältig schon in den letzten Jahren getan.
So wichtig aber (öffentliche) Kommunikation über die sozialen Medien ist, so falsch ist die Annahme, diese wäre für sich genommen schon Lobbying. Dialog über soziale Medien ist Vorfeld-Lobbying. Er kann helfen, Kontakte mit Abgeordneten zu pflegen und dauerhaft im Austausch zu bleiben. Er ersetzt aber in keinem Fall direkte persönliche Gespräche und den Austausch zwischen Menschen. Zentrales Lobbyinstrument ist und bleibt auch in Zukunft das Lobbygespräch, wie es schon der klassische Lobbyisten-Grundsatz ausdrückt: Talk, don’t write. Dabei ist mit Lobbygespräch hier das Einzelgespräch mit einem politischen Entscheider (Minister, Staatssekretär, Bundestagsabgeordneter) gemeint. Ein solches bietet, anders als Twitter, Facebook und Co, die Möglichkeit eines echten Dialogs. Gut geplant und professionell vorbereitet, können die Verbandsvertreter dabei nicht nur ihre Positionen adressieren, Verständnis wecken und gegebenenfalls den Gesprächspartner von der eigenen Position überzeugen, sondern auc