Derzeit stehen bei Verbänden und Organisationen einige Fragen, ja gar Sorgen im Raum. Gefühlt engagieren sich immer weniger Menschen für ein ehrenamtliches Amt. Die einen sagen, die demografische Veränderung macht es schwierig, überhaupt Personen, geschweige denn geeignete Personen für das Ehrenamt zu gewinnen. Die anderen erklären, dass noch nie so viele Menschen, die älter als 14 Jahre sind, in ihrer Freizeit ehrenamtlich tätig sind. Was stimmt? Wie wird die Entwicklung von Engagement und Ehrenamt – in Verbänden – in den nächsten Jahren sein? Und ist die Entwicklung des Ehrenamts eine Frage der Generationen?
Ehrenamtliches Engagement prägt „ganz erheblich“ den Werdegang junger Menschen, weiß Wolfgang Watzke. Der ehemalige Geschäftsführer der Egidius Braun und Sepp Herberger Stiftung des Deutschen Fußballbundes ist davon überzeugt, dass ehrenamtliches Wirken die Persönlichkeit der jeweiligen Menschen maßgeblich positiv beeinflusst. Man kann „in einem unverbindlichen Umfeld Dinge ausprobieren und erlernen. Junge Leute lernen, mit Verantwortung umzugehen, vor größeren Gruppen zu sprechen, sich im Miteinander zu behaupten und Respekt vor Mitstreitern zu haben. Vor allem erfährt man, wie viel man gemeinsam erreichen kann.“ Bevor zahlreiche Fragen näher beleuchtet werden, lassen Sie uns gemeinsam kurz hinter die Kulissen schauen. Zunächst kurz zur Definition des Ehrenamts, die auch vom Bundesfinanzamt unterstützt wird: Ein Ehrenamt ist im ursprünglichen Sinn ein Engagement in öffentlichen Funktionen, legitimiert durch eine Wahl (etwa Verein), eine Berufung (etwa Verband und Organisation) o