Ein digital eingefügter und gebrandeter Hintergrund in den exakten Farben aus dem verbandseigenen Designhandbuch, der Pressesprecher sitzt vor dem Greenscreen, aufgenommen, von einem siebenköpfigen Produktionsteam und erzählt etwas von Philosophie, Erfolgen und Mitarbeiterzufriedenheit – *spontan* antwortend auf die Fragen eines Interviewers aus dem Off. Drei Minuten lang. Nach zehn Sekunden ist mir der linke Zeh eingeschlafen, bei Sekunde 15 gesellt sich der Rest des Körpers dazu. Mitgenommen habe ich nichts. Außer Müdigkeit. „Wir wollen jetzt auch was mit Onlinevideo machen“ ist ein Satz, der in Verbänden immer häufiger fällt. Sollten Sie sich allerdings für die obige Variante entscheiden wollen, möchte ich Sie hiermit ganz höflich, jedoch entschieden, davon abhalten – ganz unabhängig davon, welche Zielgruppe Sie anzusprechen versuchen. Wer Videos macht, um Videos zu machen, macht nicht nur Videos, sondern auch den ersten entscheidenden Fehler. Denn genauso, wie sich schon jemand etwas
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Autor/in
Franziska Bährle
ist Videoproduzentin und Beraterin für digitale Medien. Nach ihrem Bachelorstudium absolvierte sie ein Volontariat zur Videojournalistin beim Regionalfernsehen und anschließend ihren Master in Online-Journalism an der Birmingham City University.
https://franziskabaehrle.com/Jetzt weiterlesen.
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