Vom Aufbau eines Pflichtenheftes hängt nicht unwesentlich die genaue Beschreibung der Pflichten für den Softwareanbieter ab. Übersichtlichkeit und klare Strukturierung erhöhen die Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Hier finden Sie idealtypisch alle Punkte, die in ein Pflichtenheft gehören.

Aufbau eines Pflichtenheftes:
- Portrait des Verbands (des Auftraggebers)
- Pflichtenheft-Ersteller, Ansprechpartner im Verband
- Art und Größe des Verbandes
- Verbandsstruktur
- Mitglieder- und Kundenstruktur
- Ausgangssituation
- Anwendungsbereiche
Welche Bereiche/Abteilungen sind von der neuen Software betroffen? - Anwendergruppen
Welche Mitarbeiter werden zukünftig Anwender des Software-Pakets sein? Welche Anwenderkenntnisse bringen sie mit? - Darstellung der Arbeitsabläufe im zukünftigen Anwendungsbereich (Prozessdokumentation).
- Derzeitige organisatorische und technische Gegebenheiten
- Anwendungsbereiche
- Ziele aus Anwendersicht
- Zwingende Ziele
Welche Ziele müssen von der Software unbedingt erfüllt werden (K.O.-Kriterien)? - Wünschenswerte
Ziele Welche Ziele sind wünschenswert, aber nicht zwingend notwendig („nice-to-have“)? - Abgrenzungskriterien
Was soll die Software nicht leisten?
- Zwingende Ziele
- Informationstechnische Anforderungen
- Hardware
Auf welcher Hardware muss das zukünftige Software-Paket lauffähig sein? Welche
Hardware wird dem Verband zum Zeitpunkt der Softwareeinführung zur Verfügung stehen? - Software
Welche Systemsoftware-Komponenten sind vorgegeben, z.B. Betriebssystem, Datenbankverwaltungssystem, Netzwerk?
- Hardware
- Betriebswirtschaftliche Anforderungen/Leistungsumfang der Anwendungssoftware
- Liste der Einzelfunktionen
Welche konkreten Funktionen soll die Software erfüllen (z.B. Erstellung einer
Briefaussendung an eine definierte Zielgruppe)? - Geschäftsprozesse
Welche Zusammenhänge bestehen zwischen den einzelnen Teilfunktionen? Welche
der (optimierten) Geschäftsprozesse sollen von der Software unterstützt werden? - Benutzungsoberfläche
Welche Eigenschaften soll die Benutzungsoberfläche aufweisen (z.B.
fensterorientierte Darstellung, Bedienbarkeit durch Mitarbeiter mit einer Sehbehinderung)? - Schnittstellen
Welche Schnittstellen bestehen zu anderen Programmen (z.B. durch Unterstützung
verschiedener Dateiformate)? - Anwendungsbeispiele, Testdaten
Spezielle Fälle, die von der Software unterstützt werden müssen, und
Zusammenstellung von Test szenarien, unter denen sich die Software bewähren muss.
- Liste der Einzelfunktionen
- Randbedingungen
- Mengengerüst
Welcher Umfang an zu verarbeitenden Daten wird erwartet (z.B. Anzahl der
Stammdatensätze)? - Gesetzliche Vorschriften
Welche gesetzlichen Vorschriften, betriebliche Richtlinien,
Sicherheitsbestimmungen, Aufbewahrungsfristen usw. sind zu beachten? Welche Datenschutzanforderungen müssen beachtet werden? - Terminvorgaben
Welcher zeitliche Rahmen ist für das Einführungsprojekt vorgegeben? - Antwortzeiten
Welche Antwortzeiten muss das System gewährleisten („Schnelligkeit der
Software“)? - Konditionen
Welcher finanzielle Rahmen muss eingehalten werden? Welche Gewährleistung
übernimmt der Anbieter bei Programmfehlern, Systemabsturz? Wie gestaltet sich der Support? - Systemverfügbarkeit
Welche besonderen Anforderungen werden an die Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit
- Mengengerüst
Checkliste: Softwareauswahl
- Planungsphase
- Welchen Funktionsumfang soll die neue Software erfüllen?
- Welche langfristigen Ziele sollen durch den Einsatz der Software erfüllt werden?
- Welche Personen, Abteilungen sind am Softwarebeschaffungsvorgang beteiligt und wer ist entscheidungsbefugt?
- Welcher zeitliche Rahmen steht zur Verfügung?
- Wie hoch ist der geschätzte Aufwand?
- Ist-Analyse
- Detaillierte Beschreibung der bestehenden Arbeitsabläufe, Aufgaben, Daten, Informationsflüsse, verwendeten Formulare, Belege unter Einbeziehung am jeweiligen Prozess beteiligten Personen
- Welche Stärken und welche Schwächen lassen sich aus dem Ist-Zustand ableiten?
- Soll-Analyse und Optimierung
- Darstellung der ggf. vervollständigten und optimierten Geschäftsprozesse
- Schaffung eines Leitbildes: Welche wichtigsten Anforderungen soll die neue Software erfüllen?
- Wie gestalten sich künftig die Arbeitsabläufe und welche Änderungen ergeben sich ggf. daraus für die Organisationsstruktur?
- Darstellung der ggf. vervollständigten und optimierten Geschäftsprozesse
- Anforderungsdefinition / Pflichtenheft
- Im Pflichtenheft werden betriebswirtschaftliche und technische Anforderungen an die zu implementierende Software aus Sicht des Auftraggebers aufgeführt. Einzelne Anforderungen werden systematisch gegliedert und ausführlich sowie vollständig und aus Anwendersicht beschrieben. (Siehe oben, Checkliste „Aufbau eines Pflichtenheftes“)
- Im Pflichtenheft werden betriebswirtschaftliche und technische Anforderungen an die zu implementierende Software aus Sicht des Auftraggebers aufgeführt. Einzelne Anforderungen werden systematisch gegliedert und ausführlich sowie vollständig und aus Anwendersicht beschrieben. (Siehe oben, Checkliste „Aufbau eines Pflichtenheftes“)
- Analyse des Softwaremarktes
- Beschaffung von Produktinformationen durch direkten Kontakt mit potenziellen Softwareanbietern und über externe Quellen (Tests, Marktübersichten, Softwarekataloge)
- Kontaktaufnahme zu Referenzkunden
- Kriterien für die Anbieter- sowie Softwareauswahl
- Seriosität des Anbieters
- Wie beurteilen Sie die Größe des Softwareunternehmens gemessen an der Mitarbeiterzahl, Kapitalausstattung und dem Umsatz?
- Wie setzt sich der Mitarbeiterstamm zusammen welche Qualifikationen weisen die Mitarbeiter auf?
- Ist das Unternehmen regional oder bundesweit tätig?
- Wie gut ist der Support des Anbieters zu erreichen und zu welchen Zeiten?
- Werden Referenzkunden aufgeführt, zu denen bei Bedarf Kontakt aufgenommen werden kann?
- Derzeitige Lebenszyklus-Phase der Software
- Seit welchem Jahr existiert die Software? (Jahr der Erstinstallation)
- Wie viele Unternehmen bzw. Verbände nutzen die Software bereits? (Anzahl der Installation insgesamt)
- Werden Produktverbesserungen bzw. Produkterweiterungen in Aussicht gestellt?
- Installationsvoraussetzungen der Software
- Welche technischen Anforderungen stellt die Software? (Erforderlicher Rechnertyp, Speicherbedarf, benötigtes Betriebssystem, erforderliches Datenbanksystem)
- Wie viele Nutzer können die Software gleichzeitig nutzen?
- Erfüllung der fachlichen und technischen Grundvoraussetzungen
- Eignet sich die Software für den Verband oder die Organisation?
- Ist die Software von verschiedenen Stellen/Personen gleichzeitig nutzbar? (Mandantenfähigkeit)
- Gibt es spezielle Anforderungen (z.B. Statistiken, Auswertungen), die die Software erfüllen muss?
- Existieren verschiedene Versionen der Software bzw. sind Verbesserungen/Updates vorgesehen? (Release-Fähigkeit)
- Bestehen Import-Exportmöglichkeiten von Daten, Schnittstellen zu fremden Softwaresystemen?
- Kosten der Implementierung sowie Folgekosten
- Wie hoch ist der Anschaffungspreis der Software gemäß den Verbandsanforderungen?
- Welche Zusatzkosten entstehen für Support, Wartung oder nachträgliche Erweiterungen?
- Seriosität des Anbieters
- Softwaretest (Test der Demoversion)
- Erfüllt die Software erforderliche Grundfunktionen?
- Ist die Benutzeroberfläche übersichtlich aufgebaut?
- Ist die Software einfach zu handhaben?
- Besteht die Möglichkeit der individuellen Anpassbarkeit und Erweiterbarkeit?
- Werde alle im Pflichtenheft formulierten Erfordernisse erfüllt?
- Sind Hilfefunktionen und ein Handbuch vorhanden?
- Abschließende Gesamtbewertung der Software?
- Softwarevertragsformen
- Softwarenutzungsvertrag
- Kaufvertrag
- Wartungsvertrag
- Mietvertrag
- Implementierungsphase
- Welche Form der Softwareeinführung wird gewünscht? (schlagartige oder stufenweise Einführung)
- Sind Mitarbeiterschulungen geplant?