Um die Verbandsarbeit weiterzuentwickeln, ist es manchmal nötig, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Der Deutsche Anwaltverein e. V. kämpft wie viele Verbände um den Nachwuchs und seine Rolle in einer zunehmend digitalisierten, differenzierten (Berufs-)Welt. Die Entwicklung eines Leitbildes soll positiv in den gesamten Verband hinein und nach außen wirken. Der Verbändereport sprach mit dem Hauptgeschäftsführer Philipp Wendt über die konkrete Umsetzung des ehrgeizigen Vorhabens.
Verbändereport: Seit 2018 arbeitet der Deutsche Anwaltverein an der Entwicklung eines Leitbildes. Warum? Philipp Wendt: Der DAV steht – wie viele Mitgliedsorganisationen – vor großen Veränderungen. Die Zahl der Berufsträger und damit die Zahl der Mitglieder wird abnehmen. Die schnell voranschreitende Digitalisierung verändert die berufliche Tätigkeit unserer Mitglieder. Zudem wird es in der Zukunft schwieriger werden, die nächste Generation der Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte von einer Mitgliedschaft und von der ehrenamtlichen Mitarbeit im Anwaltverein zu überzeugen. Der Anwaltverein muss sich verändern. Und um diesen Prozess bewusst zu gestalten, haben wir entschieden, uns mit der Entwicklung eines Leitbildes auf unsere Grundwerte zu besinnen. VR: Das bedeutet konkret? Warum soll es in der Zukunft einen anwaltlichen Berufsverband mit freiwilliger Mitgliedschaft geben? Wer braucht einen solchen Berufsverband? Und auf welche Leistungen soll sich der DAV in Zukunft fokussieren? Wenn wir diese