Bereits seit vielen Jahren war es das Bestreben des Gesetzgebers, das Abmahnwesen durch entsprechende gesetzliche Vorgaben bzw. Voraussetzungen einzudämmen. Dies war zugleich das Hauptziel der UWG-Reform in den Jahren 2020/2021, wobei eine stufenweise Einführung der neuen gesetzlichen Vorgaben geplant und mit dem Inkrafttreten der zweiten Stufe zum 1. Dezember 2021 auch vollzogen wurde.
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Mit Wirkung zu diesem Tag sind damit erhöhte Anforderungen in Kraft getreten, die an die Berechtigung der Klagebefugnis von (Wirtschafts-)Verbänden anknüpfen und diese unter besondere Voraussetzungen stellen. Hierdurch ändert sich die Ausgangslage für die Tätigkeit vieler Wirtschaftsverbände, die bisher – auch – die Durchführung von Abmahnungen zum Gegenstand ihrer Verbandstätigkeit gemacht haben. Ziel der erhöhten Voraussetzungen ist es, die Entstehung bzw. Fortführung von sog. Abmahnvereinen zu verhindern. I. Erhöhte Voraussetzungen der Klagebefugnis § 8 Abs. 3 Nr. 3 UWG setzt zur Geltendmachung von Beseitigungs- bzw. Unterlassungsansprüchen durch einen Ver-band bei einer unzulässigen geschäftlichen Handlung voraus, dass dieser Verband als sog. qualifizierte Einrichtung in die Liste der qualifizierten Einrichtungen des § 4 Unterlassungsklagengesetzes eingetragen ist oder einer entsprechend vergleichbaren Liste eines Mitgliedsstaates der Europäischen Union angehört. Die Eintrag