Die EU widerstandsfähiger für künftige Krisen aufzustellen, den digitalen und ökologischen Übergang zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit der EU zu stärken - das sind die Ziele der lang erwarteten aktualisierten Industriestrategie für die EU, die die Kommission Anfang Mai vorgestellt hat. Die Überarbeitung der aus dem Jahr 2020 stammenden Industriestrategie war notwendig geworden, weil die COVID-19-Pandemie Schwachstellen verdeutlicht hatte, für die die Kommission jetzt Lösungsansätze vorgeschlagen hat.
Im Mittelpunkt der aktualisierten Industriestrategie stehen drei Schlüsselbereiche: Zum einen soll die Krisenfestigkeit des europäischen Binnenmarkts gestärkt werden. Der Binnenmarkt war durch Grenzschließungen und Angebotsbeschränkungen während der Krise in seiner Funktion eingeschränkt. Der freie Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen und Kapital im Binnenmarkt soll bei künftigen Krisen gewährleistet bleiben. Deshalb wird nun ein Notfallinstrument vorgeschlagen, das mehr Transparenz und Solidarität der Mitgliedstaaten untereinander garantieren soll. Engpässe in der Produktion sollen durch Ermöglichung des freien Warenverkehrs beseitigt und die Zusammenarbeit bei der Vergabe öffentlicher Aufträge gestärkt werden. Auch plant die Kommission einen jährlichen Binnenmarktbericht zu veröffentlichen, in dem die Entwicklung in den Bereichen Wettbewerbsfähigkeit, Binnenmarktintegration, kleine und mittlere Unternehmen, grüne und digitale Transformation sowie wirtschaftliche Widerstandsfähig