Pressemitteilung | Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF)

ZZF gegen Dumpingpreise im Handel mit Heimtieren - „Aldisierung“ schadet dem Tierschutz

(Langen) - Der Schnäppchenpreis ist ein schlechtes Kriterium bei der Anschaffung von Heimtieren. Darauf weist der Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe e.V. (ZZF) hin: „Angesichts von demonstrativ beworbenen Sonderangeboten sollten Tierfreunde sich unbedingt über die Herkunft der Tiere und ihren Weg in den Handel informieren“, mahnt ZZF-Präsident Klaus Oechsner. Denn nicht selten stellten sich besonders preisgünstige Angebote als nicht mit dem Tierschutzgedanken vereinbar und als kunden-unfreundlich heraus.
Der verantwortungsbewusste Handel mit Heimtieren verursache Kosten, die einen entsprechenden Mindestverkaufspreis für Tiere rechtfertigen.

Eine „Aldisierung“ beziehungsweise der Preiskampf im Handel mit Heimtieren könnten sich dagegen negativ auf die Qualität des Umgangs mit Heimtieren auswirken.

So plädiert der ZZF beispielsweise beim Handel mit Ziervögeln und Zierfischen für die Einhaltung von notwendigen Quarantänezeiten. Die meisten Zierfische werden aus Südostasien importiert. Dort werden sie in großen Anlagen gezüchtet. Unter den Nachzuchten befinden sich auch viele Arten, deren natürliches Verbreitungsgebiet in Mittel- oder Südamerika liegt. Von Südostasien werden die Tiere mit Flugzeugen nach Europa transportiert. Auch bei besonders schonenden Bedingungen löst der Transport bei den Fischen Stress aus, von dem sie sich nach der Abfertigung am Flughafen in den Quarantäneanlagen der Importeure erholen müssen. Während dieser unter Umständen mehrwöchigen Eingewöhnungsphase beobachten Fachleute und Tierärzte die Zierfische und behandeln auch mögliche Krankheiten. Erst danach beliefern die Großhändler den Zoofachhandel, der die Tiere üblicherweise nochmals einige Tage beobachtet, bevor er sie zum Verkauf anbietet.

„Dieser Aufwand ist aus tierschutzethischen Gründen unverzichtbar“, erklärt Willi Heidbrink, Vorsitzender der ZZF-Fachgruppe Zierfisch- und Wasserpflanzengroßhandel. „Leider drängt sich der Verdacht auf, dass besonders preisgünstige Zierfische oftmals anstatt von Importeuren mit Quarantäneanlagen direkt bei ausländischen Züchtern bestellt und nach Erhalt ohne Eingewöhnungsphase weiter verkauft werden – trotz aller Gesundheitsrisiken.“

ZZF-Präsident Klaus Oechsner appelliert deshalb: „Tierfreunde sollten bedenken, dass Tiere keine Massengebrauchsgüter sind, die zu Dumpingpreisen auf den Markt geworfen werden können.“

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe Deutschlands e.V. (ZZF) Rheinstr. 35, 63225 Langen Telefon: 06103/91070, Telefax: 06103/910733

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