Pressemitteilung | Deutscher Fleischer-Verband e.V. (DFV)

Zwischenbilanz 2000: Leichte Besserung / Umsatzsteigerung

(Frankfurt) - Seit Ende 1999 zeigt sich die wirtschaftliche Entwicklung des Fleischerhandwerks wieder verbessert. Dies belegen höhere Umsätze, leicht steigende Beschäftigungszahlen, und auch der langfristig zu beobachtende Trend zur Filialisierung hat wieder neue Impulse erhalten.

Die Anzahl der Betriebe ist in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres zwar weiter gesunken. Mit per saldo 422 Betriebsschließungen ist der Rückgang jedoch nicht mehr ganz so stark wie in der ersten Hälfte des letzten Jahres. Hingegen hat sich die Filialisierung wieder etwas beschleunigt. Insgesamt kamen 122 weitere fleischerhandwerkliche Filialen hinzu, im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren dies lediglich 5. Insgesamt war das Fleischerhandwerk damit zur Jahresmitte 2000 mit 20.130 eigenständigen Unternehmen und weiteren 11.443 Filialen am Markt präsent.

Die Anzahl der Beschäftigten ist vom ersten zum zweiten Quartal wie saisonüblich um knapp 2000 auf 199.000 wieder angestiegen. Im Vorjahr war im gleichen Zeitraum ein Rückgang um 5.400 zu verzeichnen gewesen, der im direkten Zusammenhang mit der zum 01. April 1999 in Kraft getretenen Neuregelung der geringfügigen Beschäftigungsverhältnisse stand. Der Beschäftigungsrückgang der letzten beiden Jahre konnte damit etwas aufgeholt werden. Die Anzahl der Beschäftigten lag zur Jahresmitte aber immer noch 4.300 niedriger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.

Anzeichen einer Besserung zeigt die Umsatzentwicklung. Seit Ende letzten Jahres stiegen die Umsätze im ersten Halbjahr um 1,9 Prozent auf 16,7 Mrd. DM. Dies entspricht einer Zunahme um 314 Mio. DM, die sich vor allem auf das zweite Quartal 2000 konzentriert.

Die Ladenverkaufspreise für die Warengruppe „Fleisch und Fleischerzeugnisse“ haben sich nach vorangegangenen Rückgängen seit Herbst letzten Jahres auf dem erreichten niedrigen Stand stabilisiert. Im ersten Halbjahr 2000 unterschritten sie das vergleichbare Vorjahresniveau noch um durchschnittlich 0,8 Prozent, obgleich im zweiten Quartal die Rohstoffpreise, insbesondere für Schweinefleisch, bereits erheblich gestiegen sind.

Für den Juni 2000 errechnete das Statistische Bundesamt für diese Warengruppe einen Index von 101,5. Dies bedeutet, dass Fleisch und Wurst zu diesem Zeitpunkt im Mittel lediglich um 1,5 Prozent teurer eingekauft wurden als im Jahre 1995, während bei den Lebenshaltungskosten insgesamt seitdem eine Steigerung um 6,9 Prozent zu verzeichnen war.

Die Schweinepreise sind seit dem Rekordtief im Januar 1999 stetig angestiegen und überschreiten seit Mitte letzten Jahres das Vorjahresniveau mit deutlichem Abstand. Eine notwendige Anpassung der Ladenpreise ist trotz der erheblichen zeitlichen Verzögerung erst im Ansatz erfolgt.

Die nach wie vor gute Versorgungslage und günstige Ladenverkaufspreise haben die Nachfrage nochmals stimuliert. Die privaten deutschen Haushalte haben im ersten Halbjahr 6 Prozent mehr Rindfleisch eingekauft und 2 Prozent mehr Fleischerzeugnisse und Wurst. Die Nachfrage nach Schweinefleisch ging, ausgehend von einem hohen Niveau, zwar um 3 Prozent zurück; im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren die Nachfragemengen nach dieser Fleischart jedoch noch um 6 Prozent angestiegen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Fleischer-Verband (DFV) Kennedyallee 53 60596 Frankfurt Telefon: 069/633020 Telefax: 069/63302150

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