Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Zwickel: Ohne ein neues Angebot ist der Tarifkonflikt nicht zu lösen

(Köln) - Die IG Metall hat die Arbeitgeber zur Vorlage eines deutlich verbesserten Tarifangebots aufgefordert. "Ohne ein neues Angebot ist der Tarifkonflikt in der Metall- und Elektroindustrie nicht zu lösen", erklärte IG Metall-Vorsitzender Klaus Zwickel am 13. Mai vor mehreren tausend Arbeitnehmern der Kölner Ford-Werke, die für zwei Stunden die Arbeit niedergelegt hatten. Die IG Metall kämpfe nicht nur in Baden-Württemberg, Berlin und Brandenburg, sondern in ganz Deutschland für eine faire und gerechte Beteiligung der Arbeitnehmer an den von ihnen erarbeiteten Werten. Die bisher von den Arbeitgebern angebotenen Einkommenserhöhungen in einem Gesamtvolumen von etwa drei Prozent bezeichnete Zwickel als nicht akzeptabel. Dieses Angebot entspreche weder der wirtschaftlichen Leistungskraft der Metall- und Elektronindustrie noch den berechtigten Erwartungen der Arbeitnehmer. "Die Arbeitgeber müssen begreifen, wir sind keine Bittsteller. Deshalb erkämpfen wir uns jetzt das von uns angestrebte Tarifergebnis", sagte Zwickel.

Nachdrücklich wies Zwickel die Einschätzung zurück, deutlich spürbare Lohn- und Gehaltserhöhungen gefährdeten den Aufschwung. Die Metall- und Elektroindustrie habe ihren Umsatz zwischenzeitlich auf 710 Milliarden Euro im Jahr erhöht. Gleichzeitig sei die Lohn- und Gehaltsquote von über 25 auf weniger als 19 Prozent gefallen. Die jährliche Bruttolohn- und -gehaltssumme der Branche gab Zwickel mit etwa 135 Milliarden Euro an. Würde sich die IG Metall mit ihrer Forderung zu 100 Prozent durchsetzen, kämen rund 8,7 Milliarden Euro hinzu. "Das heißt also, Lohn- und Gehaltserhöhungen um 6,5 Prozent brächten den Arbeitnehmern 8,7 Milliarden Euro mehr Geld ins Portmonee. Sie erhöhten den Gesamtkostenaufwand der Unternehmen aber nur um etwa 1,2 Prozent", sagte Zwickel.

Deutlich spürbare Lohn- und Gehaltserhöhungen seien daher nicht nur bezahlbar. Sie seien vor dem Hintergrund der vergleichsweise moderaten Tariferhöhungen der vergangenen Jahre und des prognostizierten Aufschwungs auch gerechtfertigt und notwendig. Die IG Metall streike also nicht den Aufschwung kaputt. "Das Gegenteil ist richtig. Wir streiken für den Aufschwung", erklärte Zwickel. Denn mehr Geld für die Arbeitnehmer und ihre Familien bringe die Konjunktur in Schwung. "Das stärkt die Kaufkraft, schafft Nachfrage und bringt neue Arbeitsplätze."

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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