Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Zwickel fordert deutlich verbessertes Lohn- und Gehaltsangebot

(Frankfurt/Main) - Die IG Metall hat die Arbeitgeber zur Vorlage eines deutlich verbesserten Lohn- und Gehaltsangebotes aufgefordert. "Die Metallarbeitgeber sollten sich nicht allzu lange hinter den bisher von ihnen angebotenen zwei Prozent verschanzen", sagte IG Metall-Vorsitzender Klaus Zwickel am 19. März in Frankfurt. Sie sollten vielmehr die nächsten Verhandlungstermine nutzen und noch vor Ostern ein neues Angebot vorlegen. "Wenn Gesamtmetall-Präsident Kannegiesser das bisher vorgelegte Zwei-Prozent-Angebot als Vorschuss auf den Aufschwung bezeichnet, dann sage ich, wir brauchen darauf noch einen kräftigen Nachschuss", betonte Zwickel. Das bisherige Arbeitgeberangebot entspreche weder der wirtschaftlichen Leistungskraft der Branche noch der Erwartungshaltung der Arbeitnehmer. "Zwischen dem jetzigen Angebot und einem akzeptablen Abschluss liegen noch Welten", sagte Zwickel.

Der Gewerkschaftsvorsitzende warf den Arbeitgebern in der tarifpolitischen Diskussion eine doppelte Moral vor. Einerseits kritisierten sie die gewerkschaftlichen Tarifforderungen als zu hoch und mahnten die Beschäftigten zu lohnpolitischer Zurückhaltung. Gleichzeitig hätten Deutschlands Top-Manager in den vergangenen Jahren kräftig zugelangt. Allein zwischen 1998 und 2000 hätten sich die Vorstandsmitglieder der 30-Dax-Konzerne ihre Gehälter um durchschnittlich 64 Prozent erhöhen lassen. "Man kann nicht Wasser predigen und sich selbst den besten Wein servieren lassen", sagte Zwickel.

Die Voraussetzungen für spürbare Lohn- und Gehaltserhöhungen bezeichnete Zwickel als günstig. Die Geschäfte in der Metall- und Elektroindustrie liefen nach wie vor gut. Gleichzeitig würden die Prognosen für die weitere wirtschaftliche Entwicklung von Tag zu Tag besser. Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie haben ihre Gewinne gesteigert. Gleichzeitig sei die Lohnquote von 26,9 auf 18,8 Prozent gefallen. Vor diesem Hintergrund sei es Unsinn, der Tarifpolitik einen alles überragenden Stellenwert für die arbeitsmarkt- und wirtschaftspolitische Entwicklung zuzuschreiben.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

NEWS TEILEN: