Pressemitteilung | Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT)

Zwei wichtige Aspekte zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung

(Bonn) - Die Agrarminister haben am 21. Januar 2023 anlässlich des Global Forum for Food and Agriculture (GFFA) zur 15. Internationalen Berliner Agrarministerkonferenz betont, gemeinsam die Schaffung nachhaltiger und widerstandsfähiger Ernährungssysteme voranzutreiben. Effizienz und Ressourcenschonung sind angesichts des weltweit steigenden Nahrungsmittelbedarfs bei steigender Notwendigkeit des Klimaschutzes zwei wichtige Aspekte. Tiere sind dabei keine Nahrungsmittelkonkurrenten, sondern wichtiger Bestandteil der globalen menschlichen Nährstoffversorgung. Eine stabile Tiergesundheit schont die Ressourcen. Hierzu sind Innovationen unverzichtbar.

Durch den steigenden Bedarf an Nahrungsmitteln rückt eine fast vergessene Aufgabe der Landwirtschaft wieder in den Fokus, nämlich eine sichere und gesunde Welternährung zu ermöglichen. Neben der Klima-, der Biodiversitäts- und Energiekrise befürchten Experten, dass uns zukünftig eine Ernährungskrise erwartet. Denn immer mehr Menschen benötigen immer mehr Nahrung.

Gleichzeitig konkurrieren die landwirtschaftlichen Produkte miteinander um ihre effizienteste Nutzung. Die Verwertung pflanzlicher Produkte über den Futtertrog schneidet in diesem Kontext scheinbar schlecht ab. Dabei wird jedoch übersehen, dass die weltweite Nachfrage nach Fleisch kontinuierlich steigt. In vielen Weltregionen fehlt tierisches Protein. Auch der Umstand, dass weltweit rund zwei Drittel der landwirtschaftlichen Flächen ausschließlich über die tierische Veredelung genutzt werden können, geht in der öffentlichen Debatte oftmals unter.

Nutztiere sind keine Nahrungsmittelkonkurrenten

Eine Studie der Food and Agricultural Organization of the United Nations (FAO) zeigt, dass die tierische Veredelung keine pflanzlichen Nahrungsmittelressourcen aufzehrt, die der Sicherung der Welternährung dienen könnten. Nutztiere sind demnach keine Nahrungsmittelkonkurrenten, sondern wichtiger Bestandteil der globalen menschlichen Nährstoffversorgung. Die FAO sagt auch, dass die Nutztierfütterung lediglich 13 Prozent der globalen Getreideernte beansprucht. 86 Prozent aller Futtermittel, wie etwa Ernte-Reste und Nebenprodukte, sind für den menschlichen Verzehr überhaupt nicht geeignet. Eine Verwertung über den Tiermagen ist deshalb eine sinnvolle Alternative. Im globalen Durchschnitt werden lediglich drei Kilogramm Getreide zur Herstellung von einem Kilogramm Fleisch benötigt. Die Qualität des so erzeugten Proteins wird als sehr hoch beurteilt.

Effizienz und Ressourcenschonung

Die Zukunft der Tierhaltung und Verarbeitung von Produkten tierischen Ursprungs liegt in der maximalen Effizienzsteigerung. Denn mehr Effizienz pro erzeugter Nahrungseinheit bedeutet zugleich weniger Ressourcenverbrauch. Davon profitieren auch die Umwelt und das Klima. Da die natürlichen Ressourcen endlich sind, kann dies nur mit hoher Innovationskraft geschehen. Innovative digitale Lösungen wie tragbare Sensoren, K.I. gesteuerte Überwachungssysteme zur schnelleren Erkennung von Anzeichen einer Erkrankung, optimierte Fütterung und neue Diagnostika helfen dabei, die Tiergesundheit im Bestand zu stabilisieren und zu verbessern. Und nur gesunde Tiere können uns bei Schonung der Ressourcen mit nahrhaften und sicheren Lebensmitteln versorgen.

Um im Jahr 2050 zehn Milliarden Menschen zu ernähren, benötigt die Landwirtschaft eine Effizienzsteigerung von 70 Prozent. Dies ist nur durch Innovationen und eine stabile Tiergesundheit möglich. Auch das Wohl der Tiere darf dabei nicht vernachlässigt werden. Eine wichtige Aufgabe, die Veterinärmedizin und Landwirtschaft nur gemeinsam meistern können.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) Dr. Sabine Schüller, Geschäftsführerin Koblenzer Str. 121-123, 53177 Bonn Telefon: (0228) 318296, Fax: (0228) 318298

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