Zwangslizenzen schaffen keine neuen Kapazitäten für die Corona-Impfstoffherstellung
(Berlin) - Die Produktion der Corona-Impfstoffe muss schnell weiter hochgefahren werden, um die weltweite Versorgung so bald wie möglich gewährleisten zu können. Die Erteilung von Zwangslizenzen, wie jetzt von einigen gefordert, schafft aber nicht automatisch neue Kapazitäten für die Herstellung, sondern schadet stattdessen langfristig dem Innovationsprozess. Für die Ausweitung der Produktion von Impfstoffen ist u. a. die Kooperationen zwischen Unternehmen nötig, für die es nicht nur in Deutschland bereits zahlreiche Beispiele gibt, so die Einschätzung des deutschen Biotechnologiebranchenverbandes BIO Deutschland anlässlich der heutigen öffentlichen Anhörung im Bundestag zur Freigabe von Patenten für Impfstoffe.
Martin Pöhlchen, Leiter der AG Schutzrechte und Patente von BIO Deutschland, kommentiert: "Um die Bevölkerung mit COVID-19-Impfstoffen zu versorgen, müssen die Produktionskapazitäten möglichst schnell und umfangreich ausgeweitet werden. Forderungen nach weiteren Einschränkungen im Patentrecht sind dagegen der falsche Weg, da die Unternehmen bereits zahlreich bei der Impfstoffherstellung kooperieren. Zudem erfüllt der Patentschutz eine wichtige Funktion, indem er Anreize für Innovationen setzt."
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BIO Deutschland e.V.
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