Pressemitteilung | ZVEI e.V. - Verband der Elektro- und Digitalindustrie

ZVEI fordert zügigen Ausbau und Digitalisierung der TV-Kabelnetze

(Frankfurt a. M.) - Im Zusammenhang mit der neuerlichen Verzögerung beim Verkauf des Kabelnetzes der Deutschen Telekom fordert der ZVEI-Fachverband Empfangsantennen- und Breitbandverteiltechnik die Sicherstellung eines schnellen Ausbaus zu interaktiven Breitbandnetzen. Insbesondere soll der Ausbau einen Einstieg in Multimedia-Anwendungen möglich machen.

Dafür ist es erforderlich, dass die Netze mittel- bis langfristig entsprechend den Empfehlungen des Forums ANGA/ZVEI auf 862 MHz mit 65 MHz Rückkanal ausgebaut werden. Der Kabelanschluss bietet dann weit mehr Möglichkeiten, neue interaktive Dienste zum Teilnehmer zu bringen, als jeder andere heute wirtschaftlich darstellbare Breitbandanschluss auf der "letzten Meile".

Durch die ebenfalls geforderte Implementierung des offenen "Multimedia Home Plattform"-Standards (MHP) für Set-Top-Boxen soll der Kunde frei entscheiden können, von welchem Hersteller und über welchen Vertriebsweg er seine Box bezieht. Die Industrie geht davon aus, dass dann die Endverbraucherpreise durch die Standardisierung mittelfristig deutlich günstiger als proprietäre Systeme werden.

In den letzten Jahren wurden im Kabelnetz der deutschen Telekom keine wesentlichen Modernisierungsinvestitionen vorgenommen. Da ein Großteil der privaten Netzbetreiber auf Signalzulieferung der Deutschen Telekom angewiesen war, wurde dort ebenfalls nur sehr begrenzt investiert. Darauf ist zurückzuführen, dass die deutsche Kabelinfrastruktur im internationalen Vergleich einen technischen Nachholbedarf hat.

Jede weitere Verzögerung des dringend notwendigen Ausbaus der Netze bedeutet, dass alternative, jedoch weniger leistungsfähige Plattformen wie DSL weiter an Boden gewinnen. Somit entsteht kein oder nur geringer Wettbewerb auf der letzten Meile.

Zur Sicherstellung eines störungsfreien Betriebs der Netze (Störaussendung und Störfestigkeit) ist sowohl der Einsatz hochwertigen Materials als auch eine hohe Qualität der handwerklichen Ausführung erforderlich. Der Fachverband hat zur Kennzeichnung des Materials das Klasse A-Zeichen eingeführt und unterstützt die Ausbildungs- und Qualifizierungsinitiative von DIBKOM (Deutsches Institut für Breitbandkommunikation) und ZVEH.

Im Fachverband Empfangsantennen- und Breitbandverteiltechnik des ZVEI sind alle namhaften Hersteller vertreten, die als Lieferanten am Netzausbau der Deutschen Bundespost bzw. der Deutschen Telekom beteiligt waren.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) e.V. Stresemannallee 19 60596 Frankfurt Telefon: 069/63020 Telefax: 069/6302317

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