Zuwachs im Februar keine Garantie für dauerhaftes Exportwachstum 2024
(München) - Bayerns Unternehmen exportierten im Februar 2024 Waren im Wert von 20,4 Milliarden Euro ins Ausland, was einer Steigerung von 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. bewertet die gestern vom Bayerischen Landesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen differenziert: "Der Gesamtzuwachs bei den Ausfuhren aus dem Freistaat im Februar ist erfreulich, aber als Monatsbetrachtung keine Garantie für ein dauerhaft stabiles Exportwachstum. Unsere Aussichten für das Gesamtjahr sind verhalten. Die anhaltenden globalen Krisen sorgen weiterhin für Unsicherheit bei den Unternehmen", so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Zu den wichtigsten Märkten für bayerische Produkte erklärt Brossardt: "Die Ausfuhren in die USA, unserem größten Exportmarkt, konnten erfreulicherweise im Februar um 23,6 Prozent gegenüber Februar 2023 zulegen. Positiv ist auch, dass die Ausfuhren nach China nach Rückgängen im vergangenen Jahr mit einem Zuwachs von 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat jetzt wieder steigen. Die Konjunktur im Reich der Mitte entwickelt sich jedoch nach wie vor schwach, das Land leidet unter einem niedrigen Binnenkonsum ebenso wie unter der gebremsten globalen Nachfrage."
Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Europawahl am 9. Juni betont die vbw die Bedeutung der bayerischen Außenhandelsbeziehungen mit der EU. "In Summe gingen im Februar Exportwaren im Wert von 10,3 Milliarden Euro in die EU. Das entspricht einer Steigerung von 1,2 Prozent gegenüber Februar 2023. Insgesamt machen die Ausfuhren in die EU mehr als die Hälfte (50,3 Prozent) aller bayerischen Exporte im Februar 2024 aus", stellt Brossardt klar.
Mit Blick auf die einzelnen Warengruppen erklärt Brossardt: "Die Exporte von Pkw konnten im Februar um 23,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zunehmen. Auch die Ausfuhren von Maschinen legten um 4,5 Prozent zu, ebenso die Exporte von elektrotechnischen Erzeugnissen (+7,8 Prozent).
Spürbar zurückgegangen sind jedoch die Ausfuhren von Geräten zur Elektrizitätserzeugung und -verteilung mit einem Minus von 16,1 Prozent. Auch die Exporte von elektronischen Bauelementen sanken und verzeichneten ein deutliches Minus von 6,3 Prozent. Die heterogene Entwicklung bei einzelnen Warengruppen ist auch ein Spiegel der sich verschlechterten Standortbedingungen. Wir müssen dringend gegensteuern und etwa eine wettbewerbsfähige und sichere Energieversorgung gewährleisten. Außerdem müssen wir die Arbeitskosten senken und Bürokratie abbauen. Nur so kann unser Standort auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben."
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