Pressemitteilung | Union mittelständischer Unternehmen e.V. (UMU)

Zustimmung des Bundesrats zur Unternehmensteuerreform: „Chance zur Entlastung des Mittelstands vertan!“ / Ungenügende Kompensation für Mittelstand und weiterer Bürokratieaufbau

(München) - Die UNION MITTELSTAENDISCHER UNTERNEHMEN e.V. - UMU, die deutschlandweit ca. 70.000 kleine und mittlere Unternehmen vertritt, vor allem bis 20 Mitarbeiter, bedauert die heutige (6. Juli 2007) Zustimmung des Bundesrats zur Unternehmensteuerreform 2008.

Die UMU befürwortet Kernpunkte der Steuerreform, vor allem die Absenkung der Körperschaftsteuer für Kapitalgesellschaften, von der insbesondere Großunternehmen profitieren und sieht darin ebenfalls eine Stärkung des Standortes Deutschland. Auch die pauschale Abgeltungsteuer stellt einen Beitrag zur Steuervereinfachung dar.

Dieser kleine Beitrag zur Steuervereinfachung wird beim Mittelstand aber wieder kompensiert durch weiteren Bürokratieaufbau und Steuerverkomplizierung. Die UMU kritisiert besonders die Neufassung der Abschreibung der Geringwertigen Wirtschaftsgüter GWG. Die bisherige einfache und praktikable Regelung der Sofortabschreibung für GWG im Wert bis 410 Euro wird durch eine komplizierte Neuregelung ersetzt: Die Grenze zur Sofortabschreibung wird auf 150 Euro gesenkt, Güter mit Anschaffungskosten bis 1.000 Euro sollen in einem neuartigen „Abschreibungspool“ zusammengefasst und über 5 Jahre abgeschrieben werden.

UMU-Präsident Hermann Sturm kritisiert die Praxisferne dieser Regelung und sieht Nachholbedarf für die kleinen Unternehmen: „Der Entzug von Liquidität für den kleinen Mittelstand ist enorm, die kleinen Unternehmen sollen die Entlastung der Großen bezahlen. Die Erfinder dieser Regelung haben auch nie eine kleine Firma und deren Verwaltungsaufwand gekannt. Stattdessen hätten wir eine Sofortabschreibung von 1.000 Euro (begrenzt auf 25.000 Euro p.a. kumulierter Summe je Steuersubjekt) gebraucht, dann hätten wir eine Entlastung des kleinen Mittelstandes und wirklichen Bürokratieabbau."

Die UMU kritisiert ebenfalls die Mutlosigkeit der Bundesregierung bei der Gewerbesteuer.

UMU-Präsident Sturm: „Die Gewerbesteuer ist ein überholtes Relikt aus vergangenen Zeiten, das abgeschafft gehört. Seit 30 Jahren wird über die Abschaffung der Gewerbesteuer diskutiert und die Regierung hat eine große Chance vertan, unser Steuersystem einen wichtigen Schritt nach vorne zu bringen. Die Verbreiterung der Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer ist eine Steuererhöhung für den Mittelstand, wir fordern zumindest einen Freibetrag von 100.000 Euro zur Kompensation.“

Quelle und Kontaktadresse:
Union mittelständischer Unternehmen e.V. (UMU) Pressestelle Edelsbergstr. 8, 80686 München Telefon: (089) 570070, Telefax: (089) 57007260

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