Zuspitzung bei Warenhäusern: "Nachhaltigen Stadtumbau jetzt beschleunigt vorantreiben"
(Berlin) - Angesichts der aktuellen Zuspitzung der Lage bei Warenhäusern in Deutschland ruft die Immobilienwirtschaft dazu auf, "ein starkes Gegengewicht zur weit verbreiteten Furcht und Sorge zu setzen". Die Vizepräsidentin des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA), Iris Schöberl, erklärt: "Bei vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Angst, wie es mit dem eigenen Arbeitgeber weitergeht, verständlicherweise groß." Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft aber dürften "gerade deshalb nicht in Schockstarre verharren, sondern sie müssen diese Situation als eine Chance begreifen, nachhaltigen Stadtumbau beschleunigt voranzutreiben."
Konkret sieht der ZIA ein großes Potenzial bei Mixed-Use Immobilien: "Wenn wir Wohnen, Büro, Einzelhandel und Gastronomie zusammenbringen, können aus klassischen Warenhäusern neue Zentren für Einkaufen und soziale Begegnung werden", sagt Schöberl. Fortschritte auf diesem Feld seien für Deutschland in jedem Fall wichtig, "auch wenn sich an einigen Warenhaus-Standorten erfreulicherweise die Chance, dass der Betrieb mit einem neuen Investor weitergehen kann, erfüllt".
Um nachhaltigen Stadtumbau zu pushen, sind ein umfassender und vor allem schneller Transformationsprozess sowie eine Umbaukultur gefragt, die mehr Wohnen in Innenstädten ermöglicht. Städtetagspräsidentin a.D. Eva Lohse, Vorsitzende des ZIA-Kommunalrats, hebt hervor: "Damit diese neuen Ansätze bald realistische Optionen werden, müsste dieses Thema zur Chefsache werden." Sie wisse, so Lohse, dass sich viele Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister, die angesichts der aktuellen Lage alarmiert seien, "bereithalten, um neue Wege zu gehen". Es brauche "ein starkes gemeinsames Handeln aller Akteurinnen und Akteure". Dabei müsse es eine politische Kernaufgabe werden, Planungs- und Genehmigungsverfahren für die Umwandlung von Gewerbeimmobilien in Wohnraum zu vereinfachen und zu beschleunigen.
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