Zuschlagsvolumen bei Ausschreibungen verstetigt sich
(Berlin) - Die Windenergie an Land ist der Leistungsträger der Energiewende. Die Branche lässt die politisch verursachte Ausbaudelle der Jahre 2019 bis 2021 mehr und mehr hinter sich.
Zuschlagsmengen von mehr 1.800 Megawatt (MW) in der ersten Ausschreibungsrunde des Jahres sind nicht nur Motivation für mehr, sie illustrieren auch, dass sich das Zuschlagsvolumen auf einem guten Niveau verstetigt. Bei dieser Ausschreibung lagen NRW mit 379 MW und Niedersachsen mit 319 MW vorn, gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern mit 274 MW und Brandenburg mit 244 MW. Die ostdeutschen Länder haben diesmal zusammen rund 640 MW auf sich vereinigt.
BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek: "Mit Zuschlägen in Höhe von 1.836 MW war die Ausschreibungsrunde zum Gebotstermin am 1. Februar unterzeichnet. Eine der Hauptursachen dafür ist die hohe Anzahl an Umgenehmigungen. Diese sind erforderlich, weil im letzten Jahr und auch aktuell viele Genehmigungsverfahren abgeschlossen werden, die teils sechs und mehr Jahre laufen und liefen. Weiterhin ungelöste Verzögerungen bei Flächenverfügbarkeit, Lieferzeiten von Komponenten und Transporten belasten den Ausbau der Windenergie weiter.”
In den kommenden Ausschreibungsrunden steht deutlich mehr Volumen bereit, da nicht bezuschlagte Mengen des Vorjahres nun aufgeschlagen werden. 2023 wurde ein Volumen von 6,3 Gigawatt nicht bezuschlagt. Bei gleichmäßiger Aufteilung auf die kommenden vier Ausschreibungsrunden könnte in diesen somit ein Volumen von je fast 5.000 MW zur Verfügung stehen. Deshalb braucht es zügig einen Genehmigungsturbo in allen Bundesländern. Gerade das Beispiel NRW zeigt, was auch unter den heute gültigen Gegebenheiten schon möglich ist, sofern nur der politische Wille vorhanden ist. Es darf jetzt keine Ausreden mehr geben. Alle Bundesländer, insbesondere die zubauschwache Südregion, müssen bei Genehmigungen jetzt aufs Tempo drücken und zur Spitzengruppe aus NRW, Schleswig-Holstein und Niedersachsen aufschließen.
Viele Gemeinden haben über die seit Mitte Januar geltende Öffnungsklausel die Chance, eigenständige Planungen voranzutreiben. Davon sollte jetzt rege Gebrauch gemacht werden. Dies wäre auch ein wichtiger Beitrag, um die regionale Wirtschaft bei der Dekarbonisierung zu unterstützen und die Attraktivität der Standortkommunen für Investitionen zu erhöhen.
"Windenergie hat im vergangenen Jahr erstmals die Kohle als den wichtigsten Energieträger in Deutschland abgelöst, wie neue Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen. Fast ein Drittel des 2023 in Deutschland erzeugten Stroms stammte aus Windkraft. Das, zusammen mit dem Rekordvolumen an Neugenehmigungen aus dem vergangenen Jahr zeigt deutlich, dass die Branche sich aus dem Tal der vergangenen Jahre herausgearbeitet hat. Jetzt ist es an den Ländern, diesen Schwung zu verstetigen und ihre Hausaufgaben zu machen, damit wir Ende 2024 erneut auf neue Rekorde bei der Windenergie blicken können”, so Bärbel Heidebroek abschließend.
Die Bundesnetzagentur veröffentlichte die Ergebnisse am Freitag, dem 8. März. Der 8. März ist in Berlin ein Feiertag.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE)
Wolfram Axthelm, Geschäftsführer Politik und Kommunikation
EUREF-Campus 16, 10829 Berlin
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