Pressemitteilung | Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI)

Zusammenbrüche von europäischen Airlines durch Unterstützungsaktionen abwehren

(Berlin) – Europäische und US-Fluglinien benötigen die gleichen Wettbewerbsbedingungen. Nach den breiten Förderprogrammen der US-Regierung für amerikanische Gesellschaften müssen die EU-Kommission und die europäischen Regierungen die Auswirkungen der Terroranschläge vom 11. September in einer konzertierten Aktion durch gleichwertige Unterstützungsleistungen und Garantien auffangen. Für die Maßnahmen, die ausdrücklich auch die kleinen, angeschlagenen Airlines in Europa einbeziehen müssen, setzt sich der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) ein.

„Die Ausgangslage für die deutsche und europäische Luftfahrt hat sich durch die tragischen Ereignisse am 11. September in den USA und seine Folgen schlagartig verändert. Der drastische Rückgang der Fluggastzahlen hat tiefgreifende Auswirkungen auf die zivile Luftfahrt: Die gesamte Wertschöpfungskette – von Fluggesellschaften und Flughäfen über die Flugzeughersteller bis hin zu ihren Zulieferern aus der mittelständisch geprägten Ausrüstungs- und Werkstoffindustrie – ist ernstlich betroffen. Kämen in dieser kritischen Lage noch Zusammenbrüche von Airlines hinzu, hätte dies unkalkulierbare Folgen für unsere Luftfahrtindustrie,“ warnte BDLI-Präsident Dr. Gustav Humbert.

Die Konsolidierung der europäischen Fluggesellschaften in einem Konzentrationsprozess ist langfristig notwendig. Dies kann nur in einem soliden Prozess geschehen, in dem auch die rechtlichen Rahmenbedingungen in Europa verändert und nationale gesetzliche Schranken bei den Fluglinien abgebaut werden. Kurzfristig führt an Hilfen für alle Airlines kein Weg vorbei, um Gefahren für das gesamte Verkehrssystem Luftverkehr und die Luftfahrtindustrie abzuwehren. Ein durch den 11. September ausgelöster „Hauruck“-Prozess hin zu wenigen europäischen Airlines kann auch ordnungspolitisch nicht der richtige Weg sein.

Folgende Maßnahmen sind zur Bewältigung der Krise im Einzelnen notwendig:

- Den europäischen Fluggesellschaften müssen von ihren nationalen Regierungen ähnliche Hilfen angeboten werden, wie sie den US-Airlines gewährt wurden.

- Des weiteren muss die Genehmigung von staatlichen Zuwendungen und Garantien für Versicherungspolicen auch auf die Hersteller ausgedehnt werden, die ihre Maschinen an Betreiber verleasen, die keinen Zugang zu finanzierbaren Bedingungen für neue Versicherungspolicen haben.

- Zur Erhöhung der Sicherheit in Flughäfen und an Bord der Flugzeuge müssen in der Industrie vorhandene Technologien schneller zum Einsatz gebracht werden. Gleichzeitig müssen zügig neue Sicherheitstechnologien entwickelt werden. Angesichts der kritischen Lage der gesamten zivilen Luftfahrt sollten die jeweiligen nationalen Regierungen die Zusatzkosten für Sicherheitstechnik übernehmen.

- Entscheidungen über neue Sicherheitsvorschriften und die dazugehörige Ausstattung (an Bord und am Boden) müssen auf internationaler Ebene abgestimmt werden.

- Die bisher unvorstellbaren Bedrohungslagen für das Gesamtsystem „Luftverkehr“ sind eine ganz neue Herausforderung für Forschung und Entwicklung. Deshalb sollten auf nationaler wie auf europäischer Ebene Fördermittel zu deren Bewältigung bereitgestellt werden.

Zu allen diesen Punkten hat die US-Regierung bereits Entscheidungen getroffen. Die EU-Kommission hat am 10. Oktober angekündigt, einzelstaatliche Dringlichkeitsmaßnahmen zu genehmigen und damit die Voraussetzung für ein gemeinsames Handeln der europäischen Regierungen geschaffen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. (BDLI) Friedrichstr. 152 10117 Berlin Telefon: 030/2061400 Telefax: 030/20614090

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