Zusammenarbeit Wirtschaft - Wissenschaft / Oberfranken ist gut aufgestellt
(Bayreuth) - Die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft funktioniert in Oberfranken bereits sehr gut und trägt Früchte, die Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen gleichermaßen stärkt. Um diese Zusammenarbeit weiter zu intensivieren fand eine Gesprächsrunde statt, an der neben Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch auch Vertreter der oberfränkischen Wirtschaftskammern, der oberfränkischen Hochschulen sowie oberfränkischen Unternehmen teilgenommen haben.
Im Rahmen des Gesprächs machte Staatsminister Heubisch deutlich, dass für ihn und die bayerische Staatsregierung die "Drei W"- Regel gilt. Nur durch eine enge Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft könne dauerhaft Wohlstand gesichert und entwickelt werden. "Sie sind nicht schwach sondern stehen unheimlich gut da", so Heubisch zu den oberfränkischen Wirtschaftsvertretern. Jetzt gelte es weiterzuarbeiten und nicht saturiert zu werden.
In ihren Eingangsstatements zeigten sich die Vertreter der Wirtschaft selbstbewusst, wiesen aber zugleich darauf hin, dass einer weiteren Stärkung der oberfränkischen Hochschulen in Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof hohe Priorität zukomme. "Aufgrund des hohen Stellenwerts der Industrie in der Region müssen insbesondere wirtschaftsnahe Fachgebiete ausgebaut und praxisorientierte Lehrstühle mit der Zielgruppe KMU geschaffen werden", so Heribert Trunk, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth. Zudem müsse die Technologieallianz Oberfranken (TAO) weiterentwickelt und die Fraunhofer-Einrichtungen zu Instituten ausgebaut werden.
Karrieremöglichkeiten bieten
HWK-Präsident Thomas Zimmer ging auf das Thema Fachkräftesicherung ein, das entscheidend für eine zukunftsfähige Gestaltung der Region sei. Er forderte eine noch stärkere Zusammenarbeit der Hochschulen mit den regionalen Unternehmen. "Wir müssen unseren jungen Leuten eine Karriere in Oberfranken ermöglichen." Auch der Hauptgeschäftsführer der IHK zu Coburg, Siegmar Schnabel, forderte dazu auf, die Hemmschwelle insbesondere zwischen kleineren Betrieben und der Hochschule abzubauen.
Dass die Zusammenarbeit in Oberfranken auch zwischen den vier Hochschulen selbst gut funktioniere, unterstrichen deren Präsidenten. Die gemeinsam gestartete Technologieallianz Oberfranken (TAO) sei dafür sichtbarer Ausdruck. Über die engere Zusammenarbeit könne man auch den Wissenstransfer zwischen den einzelnen Hochschulen ausbauen, so Prof. Dr. Rüdiger Bormann, Präsident der Universität Bayreuth. An die Wirtschaft appellierten die Hochschulvertreter, die Attraktivität der Arbeitsplätze zu erhöhen und besser zu vermarkten. Dies sei entscheidend, um oberfränkische Unternehmen interessant für Fach- und Führungskräfte zu machen. Staatsminister Heubisch kündigte an, dass für die TAO im kommenden Staatshaushalt weitere Mittel bereitstehen werden.
Leuchtkraft und Erdung
Prof. Dr. Michael Pötzl, Präsident der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Coburg, lobte die Stärke des Wissenschaftsstandorts Oberfranken. Die Leuchtkraft der einzelnen Hochschuleinrichtungen verbunden mit der Erdung, die durch ihren engen Kontakt zur regionalen mittelständischen Wirtschaft entsteht, sei ein echter Standortvorteil. Prof. Dr. Jürgen Lehmann, Präsident der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hof forderte zudem, die dualen Studiengänge auszuweiten und gemeinsam noch stärker für dieses Erfolgsmodell zu werben.
IHK-Vizepräsident Dr. Otto Max Schaefer regte an, die regionale Verbundenheit in den Zielkatalog der Hochschulen mit aufzunehmen. Hochschulstandorte in der Fläche seien ein Identifikationsmerkmal für die Teilregionen. Für eine Präsenz der Hochschule in der Fläche müsse aber der Staat die finanziellen Rahmenbedingungen schaffen.
Am Rande der Sitzung bekräftigte Staatsminister Heubisch seine Unterstützung für die anstehende Sanierung des Festspielhauses. "Die Oper, die für Deutschland am weitesten strahlt, ist Bayreuth."
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