Zusätzliche gymnasiale Planstellen für Beschulung ukrainischer Schülerinnen und Schüler
(München) - Letzte Woche stimmte der Haushaltsausschuss der Aufhebung von Stellensperren zu und machte den Weg für 1620 Stellen zur Beschulung ukrainischer Schülerinnen und Schüler frei. Davon können bis zu 300 auch für Neueinstellungen an den Gymnasien verwendet werden. Der Bayerische Philologenverband (bpv) sieht darin einen Teil seiner Forderung erfüllt, mahnt aber gleichzeitig: Die Bildung in Bayern ist weiterhin in Bedrängnis!
Tausende ukrainische Schülerinnen und Schüler sind bereits an den Schulen in Bayern aufgenommen. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung nach den Sommerferien ist groß. bpv-Vorsitzender Michael Schwägerl begrüßt daher die Entscheidung des Haushaltsausschusses: "Um in Deutschland Fuß zu fassen, brauchen die jungen Geflüchteten qualitätvollen und intensiven Deutschunterricht in einem flexiblen Gesamtkonzept. Die geplanten Brückenklassen können aber nur mit ausreichend Lehrpersonal an den Schulen realisiert werden. Wir freuen uns, dass unsere Forderung auf vorausschauende Einstellung für das neunjährige Gymnasium Gehör gefunden hat. Jetzt gilt es, diese Planstellen mit jungen, top-ausgebildeten Lehrkräften zu besetzen, die damit dauerhaft dem Staat zur Verfügung stehen. Im Schuljahr 2025/26 werden sie an den Gymnasien für die Beschulung eines kompletten zusätzlichen Jahrgangs dringend gebraucht."
Trotz dieses positiven Signals sind die Schulen weiterhin unter Druck: Der Mangel an Lehrkräften wird auch an Gymnasien und FOSBOS immer deutlicher spürbar. Die Corona-Pandemie ist keineswegs vorbei und beeinträchtigt den Unterrichtsalltag nach wie vor durch hohe Krankenstände. Es steht ein ungewisser Herbst mit der nächsten Corona-Welle bevor und die Digitalisierung ist und bleibt eine große Herausforderung. Diese und noch viele weitere Themen werden auf der Hauptversammlung des Bayerischen Philologenverbands vom 7. bis 9. Juli in München diskutiert. 200 Delegierte aus ganz Bayern sind unter dem Motto "Bildung in Bedrängnis" geladen, um die aktuelle Lage zu beleuchten und Beschlüsse zu fassen. Am Freitag wird Kultusminister Prof. Piazolo zu Gast sein und zusammen mit dem Neurowissenschaftler und Autor Dr. Henning Beck an einer Diskussionsrunde teilnehmen. Darauf stimmt Dr. Beck die Delegierten im Vorfeld mit seinem Impulsvortrag "Lernst du noch oder verstehst du schon? Wissensvermittlung in digitalen Zeiten” ein.
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