Pressemitteilung | Industrieverband Agrar e.V. (IVA)

Zur Wende in der Agrarpolitik

(Frankfurt) – Statement von Dr. Oskar Böttcher, Hauptgeschäftsführer des Industrieverbands Agrar e.V., zur angekündigten Wende in der deutschen Agrarpolitik.



Die Bundesregierung hat sich bei der angekündigten Wende in der Agrarpolitik ehrgeizige Ziele im Hinblick auf die Förderung des ökologischen Landbaus gesetzt. Dennoch wird auf absehbare Zeit die moderne Landwirtschaft den weit überwiegenden Teil der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln versorgen und den größten Teil des Landes bewirtschaften. Ihr Beitrag zur Sicherheit und Qualität der Nahrungsmittel und zu einer nachhaltigen Landnutzung ist deshalb von besonderer Bedeutung. Der Industrieverband Agrar hat die Position der Pflanzenschutz- und Düngemittelindustrie dazu in fünf Punkten zusammengefasst:

- Innovative Produkte und Verfahren für den Pflanzenschutz, der gezielte Einsatz der Mineraldüngung und geprüfte neue Pflanzensorten, die mit Hilfe der Gentechnik erzeugt wurden, tragen wesentlich zur Sicherheit der Ernten, zur hohen Qualität der Lebensmittel und zu einer kostengünstigen Produktion bei. Ihr Einsatz ist eine wichtiger Voraussetzung dafür, dass sich alle Verbraucher eine gesunde Ernährung leisten können, und zugleich für eine nachhaltige Agrarproduktion.

- Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft heißt, so zu wirtschaften, dass die wachsenden Ansprüche künftiger Generationen an Nahrungsmittel und Rohstoffe in einer intakten Umwelt befriedigt werden können. Moderne Agrartechniken erlauben es, mit Ressourcen schonend umzugehen und von der begrenzten Fläche langfristig hohe Erträge zu erzielen. Damit trägt der verantwortliche Einsatz unserer Produkte auch dazu bei, dass unberührte Naturräume erhalten werden können.

- Der Industrieverband Agrar begrüßt die Bestrebungen für einen vorsorgenden Verbraucherschutz auf dem Gebiet der Ernährung und Landwirtschaft, um das Vertrauen der Konsumenten in die Qualität und Sicherheit der Nahrungsmittel wieder herzustellen. Vorsorgender Verbraucherschutz kann jedoch nur auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse erfolgen, und er muss Nutzen und Risiken von Produkten und Verfahren gegeneinander abwägen. Im Hinblick auf die Produkte und Verfahren unserer Mitgliedsfirmen ist vorsorgender Verbraucherschutz bereits weitgehend umgesetzt. Jeder Zulassung eines Pflanzenschutzmittels gehen zahlreiche Studien und umfassende Prüfungen voraus, um die Wirkungen auf Mensch und Umwelt erfassen und bewerten zu können. Der "gläserne Wirkstoff" ist längst Realität. In vergleichbarer Weise unterliegen gentechnisch veränderte Pflanzen einem umfassenden Prüfverfahren.

- Die Pflanzenschutz- und Düngemittelindustrie setzt sich für den sachgerechten und verantwortlichen Umgang mit ihren Produkten ein. Sie hält es für unverzichtbar, die Einhaltung der bestehenden Regeln durch den Gesetzgeber zu kontrollieren und Verstöße wirkungsvoll zu ahnden. Dazu sind nicht so sehr neue Behörden notwendig. Vielmehr kommt es darauf an, die Koordination zwischen den bestehenden Einrichtungen zu verbessern und die Kapazitäten von Institutionen wie chemischen Untersuchungsämtern, Gewerbeaufsicht oder Wirtschaftskontrolldiensten zu erweitern.

- Die Landwirtschaft in Deutschland und Europa ist durch den Abbau der Preisstützung in den letzten Jahren zunehmend dem globalen Wettbewerb ausgesetzt. Weitere Liberalisierungsschritte sind mit den anstehenden WTO-Verhandlungen verbunden und werden im Rahmen der Osterweiterung erzwungen. Die europäische Landwirtschaft kann im internationalen Wettbewerb bestehen, wenn sie wie ihre Konkurrenten weiterhin moderne Agrartechniken wie chemischen Pflanzenschutz, Mineraldüngung und Grüne Gentechnik nutzen kann.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrieverband Agrar e.V. Karlstr. 19-21 60329 Frankfurt Telefon: 069/25561281 Telefax: 069/236702

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