Zur heute in Berlin vorgestellten dena-Leitstudie "Integrierte Energiewende", an der auch der DVGW als Partner beteiligt war, erklärt der DVGW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke:
"Die dena-Leitstudie zeigt, dass eine vor allem auf Strom basierte Energiewende die Bürger erheblich teurer zu stehen käme, als wenn die Ziele mit einem Technologiemix angesteuert würden. Mit diesem Ansatz seien die Vermeidungsziele um 600 Milliarden Euro günstiger zu erreichen. Zudem erfordere ein breiter Ansatz, der möglichst viele unterschiedliche Technologien wie Wasserstoff und die Umwandlung von Ökostrom in synthetische Energieträger und Kraftstoffe beteilige, deutlich weniger Infrastrukturumbau und treffe auf eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz.
Mit der Forderung nach einer technologieoffenen Transformation des Energiesystems bestätigt die dena aktuelle Untersuchungsergebnisse der acatech und des BDI. Alle drei Studien halten die Energiewendeziele grundsätzlich für erreichbar, wenn die Politik langfristig verlässliche Anreize zur CO2-Vermeidung setzt. Eine weitere zentrale Erkenntnis der dena-Studie: Gas ist ein wichtiger Leistungsträger eines regenerativen Energiesystems, die bestehende Gasinfrastruktur integrativer Bestandteil der Energiewende. Mit der zentralen Energiewende-Technologie Power-to-Gas kann Wind- und Sonnenstrom in klimaneutralen Wasserstoff oder Methan umgewandelt werden. Die Strom- und Gasnetze werden somit verbunden, überschüssiger Ökostrom kann langfristig gespeichert werden.
Die Politik muss sich jetzt zu den angestrebten Klimazielen bis 2030 bekennen und die Transformationspfade verbindlich festlegen. Nur so kann die breite Markteinführung der notwendigen innovativen Technologien wie Power-to-Gas starten. So wird Deutschland zum Vorbild für den weltweiten Umbau komplexer Energiesysteme - und deutsche Energiewendetechnologien im globalen Wettbewerb zu Referenzprodukten."
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