Zunahme der Insolvenzen in Deutschland verlangsamt
(Neuss) - Die Zahl der Gesamtinsolvenzen ist im ersten Halbjahr 2003 weiter angestiegen. 47.800 Anträge von Unternehmen und natürlichen Personen haben die Insolvenzgerichte in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres beschäftigt 19,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. 19.200 Insolvenzen betreffen Unternehmen in Ost- und Westdeutschland (1. Halbjahr 2002: 18.350 Insolvenzen; Steigerung: 4,6 Prozent). Insbesondere die Insolvenzen von natürlichen Personen Verbraucher, Privatpersonen mit unternehmerischer Tätigkeit und ehemals selbstständig Tätige haben den Anstieg verursacht. 25.500 Personen stellten im ersten Halbjahr 2003 einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. 5.200 oder 25,5 Prozent mehr als letztes Jahr.
Unterschiedlich gestaltet sich die Situation in den alten und neuen Bundesländern. Während in Westdeutschland sowohl die Zahl der Unternehmens- als auch die der Privatpersoneninsolvenzen steigt, verzeichnet der Osten einen Rückgang bei den Unternehmensinsolvenzen. In den alten Bundesländern steigt die Zahl der Gesamtinsolvenzen um 22,3 Prozent auf 36.300 Fälle. Bei den Unternehmensinsolvenzen ist ein Zuwachs von 11,6 Prozent zu registrieren im ersten Halbjahr 2003 liegt die Zahl bei 14.300.
In den neuen Bundesländern steigen zwar die Gesamtinsolvenzen (um 13,1 Prozent auf 11.500 Fälle), zum ersten Mal seit 1999 nehmen jedoch die Unternehmensinsolvenzen ab. Gingen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2002 noch 5.540 Unternehmen pleite, sind es im ersten Halbjahr 2003 4.900 Firmen ein Rückgang um 11,6 Prozent.
Insgesamt haben mehr Menschen aufgrund von Unternehmenszusammenbrüchen eine Bedrohung ihres Arbeitsplatzes erfahren: Innerhalb der ersten sechs Monate waren in Deutschland 310.000 Beschäftigte von der Insolvenz ihres Arbeitgebers betroffen gegenüber dem Vergleichszeitraum ein Plus von 6,5 Prozent.
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