Zum neuen IAB-Bericht: Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen muss deutlich gestärkt werden
(Berlin) - Eine aktuelle Umfrage des Instituts für
Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zeigt, dass in vielen Regionen in Deutschland die Neubesetzung von Arbeitsstellen zunehmend länger dauert.
Neben der rückläufigen Zahl an Bewerbern seien vielfach ihre unzureichenden Qualifikationen ein Problem. Vor diesem Hintergrund fordert der Verband Deutscher Privatschulverbände e.V. (VDP), die Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen spürbar zu stärken.
"Langzeitarbeitslose, die durch umfassende Weiterbildungsmaßnahmen eine gute Qualifikation nachweisen können, haben immer bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt", erklärt Anja Eckert, Bundesgeschäftsführerin des VDP. Dieser Trend werde weiter anhalten, da sich in den kommenden Jahren der Fachkräftemangel durch den demographischen Wandel deutlich verschärfen werde. Schon heute klagen beispielsweise in den Metall- und Metallerzeugungsbranchen fast ein Viertel der Betriebe über die mangelnde Qualifikation der Bewerber. Qualifikationsdefizite und geringe Bewerberzahlen sind unter anderem auch für die Betriebe im Gastgewerbe und im Gesundheits- und Sozialwesen ein großes Problem.
"Die sogenannte Instrumentenreform vor drei Jahren hat zu massiven Mittelkürzungen für Eingliederungsmaßnahmen bei der Bundesagentur für Arbeit geführt. Diese Mittel fehlen nun, um die Beschäftigungschancen, die die aktuelle Wirtschaftslage in Deutschland bietet, für Langzeitarbeitslose nutzbar zu machen", so Eckert weiter. Daher fordert der VDP, dass die kommende Bundesregierung hier schnellstmöglich aktiv wird. Die geförderte Weiterbildung muss finanziell so ausstattet werden, dass dauerhaft eine bedarfsgerechte und zukunftsfähige Qualifizierung von Arbeitslosen gesichert ist.
Darüber hinaus ist es dringend nötig, die vollumfängliche öffentliche Finanzierung von nicht-verkürzbaren Umschulungen, beispielsweise zu Altenpflegekräften und Erziehern, bundesweit zu regeln. "In allen Bundesländern stehen freie Bildungsträger bereit, entsprechende Umschulungen durchzuführen. Sie haben die notwendigen Kapazitäten und erforderlichen Qualitätszertifizierungen. Es scheitert in einigen Ländern einzig an der fehlenden Finanzierungsregelung. Nur deshalb liegt großes Potential für Erwerbslose und Einrichtungen des Sozialwesens ungenutzt brach", erklärt Eckert.
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