Zum Lehrstellenmarkt: Wir tun, was wir können!
(Siegen) Die regionalen Lehrstellenprobleme bleiben nach unserer festen Überzeugung auch in diesem Jahr beherrschbar. Mit diesen Worten eröffnete Franz J. Mockenhaupt, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer Siegen, ein Pressegespräch. Gemeinsam mit Geschäftsführer Klaus Gräbener, in der IHK für Fragen der beruflichen Bildung verantwortlich, zog er eine erste Zwischenbilanz der regionalen Lehrstellenlage nach dem auf Bundesebene geschlossenen Ausbildungspakt.
Dabei schätzte Mockenhaupt die Lage auf dem Ausbildungsmarkt als schwierig, jedoch nicht dramatisch ein. Man erwarte zum Jahresende eine Anzahl abgeschlossener Lehrverträge in der Größenordnung des Vorjahres. Zumindest deuteten die von den Unternehmen in den Kreisen Siegen-Wittgenstein und Olpe bis Mitte August abgeschlossenen knapp 1700 Lehrverträge darauf hin. Die Entwicklung vollzieht sich laut Mockenhaupt in beiden Kreisen nahezu gleich. Die IHK schätzt die Gesamtentwicklung derzeit positiver ein als noch zu Jahresbeginn. Dies ist im Wesentlichen auf die sich in Teilen aufhellende Konjunktur zurück zu führen.
Laut Mockenhaupt wird die Lehrstellenwerbung mit unvermindertem Engagement weitergeführt. Bei insgesamt 477 Unternehmensbesuchen hätten die zwölf ehrenamtlichen IHK-Lehrstellenwerber bislang 54 Zusagen für die Einrichtung neuer Lehrstellen eingeworben. Vor wenigen Tagen habe man mit den Lehrstellenwerbern deren weiteres Engagement besprochen. Weitere 250 Unternehmen werden bis Oktober 2004 besucht. Wir tun, was wir können, so Mockenhaupt. Er zeigte sich mit dem bisherigen Ergebnis mehr als zufrieden.
IHK-Geschäftsführer Klaus Gräbener berichtete, dass die IHK Siegen bei ihren Mitgliedsunternehmen derzeit außerdem Praktika-Plätze für Einstiegsqualifizierungen einwirbt. Die Wirtschaft habe auf Bundesebene die Akquisition von insgesamt 25.000 solcher Stellen zugesagt. Das Ziel in beiden Kreisen bestehe darin, bis zum 30. September über 200 dieser Plätze allein in Industrie und Handel zu akquirieren, um im Spätherbst zusätzliche Perspektiven für die erfolglosen Lehrstellenbewerber zu schaffen. In 14 Tagen wurden uns bereits über 250 Stellen zugesagt. Wir haben damit unser Soll erfüllt. Das Hauptproblem stellt sich jedoch erst danach. Wir müssen die Lehrstellenbewerber dann in die Unternehmen vermitteln, betonte Gräbener, der zugleich deutlich machte, dass diese schwierige Aufgabe im engen Schulterschluss mit der Agentur für Arbeit, dem Handwerk sowie den Verbänden und Gewerkschaften in Angriff genommen wird. In Ausbildungsfragen haben wir in der Region immer miteinander gehandelt, statt übereinander zu reden. Das wird uns auch in diesem Jahr helfen, die Probleme einer vernünftigen Lösung zuzuführen.
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