Zum Kommissionsvorschlag für CO2-Obergrenzen bei schweren Nutzfahrzeugen / Van Hoorn: Gesamtkonzept zur Emissionssenkung im Straßengüterverkehr umsetzen
(Berlin) - Heute hat die Europäische Kommission den dritten Teil des Regelungspaketes "Europe on the Move" vorgelegt. Darin ist auch ein Vorschlag für verbindliche CO2-Grenzwerte enthalten, der für neu produzierte schwere Nutzfahrzeuge gelten soll. Bezogen auf 2019 schlägt die Kommission eine Reduktion um 15 Prozent bis 2025 und um mindestens 30 Prozent bis 2030 vor.
Die Geschäftsführerin des Mobilitätsverbands Deutsches Verkehrsforum (DVF) Dr. Heike van Hoorn sagte dazu: "Bei den Antrieben und der Fahrzeugtechnologie ist es wichtig, den Entwicklungswettbewerb unter den Herstellern zu nutzen. Mit VECTO (Vehicle Energy Consumption Calculation Tool) liegt ein Instrument vor, das die CO2-Emissionen von Gesamtfahrzeugen, sprich von Zugmaschinen mit Aufliegern oder Anhängern und Reifen inklusive aller relevanten Fahrzeugkomponenten, zuverlässig ermittelt. Damit wird Transparenz hergestellt. Die Ergebnisse aus VECTO müssen solide ausgewertet, fortlaufend aktualisiert und bei der Regulierung berücksichtigt werden. Die Hersteller brauchen Vorlaufzeit, bevor Grenzwerte scharfgeschaltet werden."
Das DVF betont, dass weitere Maßnahmen notwendig seien, um die CO2-Emissionen im Straßengüterverkehr wirkungsvoll zu senken. Van Hoorn: "Erdgasantriebe sind verfügbar. In bestimmten Einsatzgebieten können auch elektrifizierte Lkw genutzt werden. Die Versorgungsinfrastruktur dafür muss schneller ausgebaut werden. eFuels müssen schnell im Markt verfügbar gemacht werden. Digitalisierung und automatisiertes Fahren sind sehr wichtig. Essenziell ist auch, dass die Leistungsfähigkeit der Schiene und Wasserstraße weiter ausgebaut wird, damit diese Verkehrsträger die Straße entlasten."
Van Hoorn wies darauf hin, dass der Kraftstoffverbrauch beim Lkw über Jahrzehnte hinweg erfolgreich gesenkt worden sei. Später habe der Schwerpunkt der Bemühungen auf der Reduktion von Stickoxiden gelegen. Jetzt müsste die CO2-Senkung angesichts der Herausforderungen im Klimaschutz nochmals deutlich stärker in Angriff genommen werden.
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