Zum jüngsten "BILD"-Bericht: Todesfälle in der Medizin sind Katastrophen - doch die Misserfolgsquote ist sehr gering!
(Hamburg) - Behandlungen in Arztpraxen und in Krankenhäusern in Deutschland verlaufen in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle erfolgreich. Die von der "BILD"-Zeitung verbreitete Zahl von 1.712 Todesfällen durch "Ärztepfusch oder mangelhafte Medizinprodukte" ist daher nichts als Panikmache in typischer Boulevard-Manier, von der sich der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC) und der Bundesverband Ambulantes Operieren (BAO) distanzieren. BNC-Präsident Dr. Dieter Haack erklärte hierzu: "Jedes Versagen und jeder Misserfolg bei einer ärztlichen Behandlung ist ein Desaster für den Patienten und auch für seinen Arzt. Man sollte sich aber auch ein paar andere Zahlen vor Augen führen: 2009 wurden in Deutschland rund 45 Millionen Behandlungen in Krankenhäusern und weitere über 580 Millionen Behandlungen und Untersuchungen von gesetzlich Versicherten bei niedergelassenen Ärzten durchgeführt. Bei dieser riesigen Leistungsmenge ist die Misserfolgsquote also extrem gering."
Der Präsident des Bundesverbandes Ambulantes Operieren (BAO) Dr. Axel Neumann wies ergänzend darauf hin, dass es keinen anderen Wirtschaftszweig gibt, der von derart vielen Richtlinien, Gesetzen und Verordnungen reglementiert wird wie der Medizinbetrieb. "Alle Auflagen werden von Institutionen wie Gesundheitsämtern, Regierungspräsidien, TÜV und Kassenärztlichen Vereinigungen überprüft. Die Erfüllung aller Auflagen ist für die Betriebe im Gesundheitswesen sehr kostenintensiv. Und dies alles unter dem Aspekt eines seit Jahren rigorosen Spardiktates für Ärzte und Krankenhäuser zu Lasten der Patienten - und vor dem Hintergrund, dass Krankenkassen Milliardensummen anhäufen anstelle sie in die Versorgungsqualität ihrer Versicherten, unserer Patienten zu investieren", kritisierte Neumann und ergänzte: "Das ist der eigentliche Skandal, den die BILD-Zeitung einmal publik machen sollte!"
Der BNC ist der Berufsverband der freiberuflichen Chirurgen in Deutschland, deren Interessen er durch einen Bundesvorstand sowie 25 regionale Landesverbände (ANC) vertritt. Er engagiert sich für die Aus- und Weiterbildung seiner Mitglieder und setzt sich für eine Förderung der ambulanten chirurgischen Behandlung sowie des interdisziplinären Austauschs ein. Der Verband führt hierzu auf Bundesebene den Dialog mit Politikern, Krankenkassen, Wirtschaft und anderen Berufsverbänden.
Der Bundesverband Ambulantes Operieren e.V. (BAO) vertritt auf Bundesebene die fachlichen und politischen Interessen der Ambulanten Operateure verschiedener Fachrichtungen (Chirurgen, Orthopäden, Augenärzte, Gynäkologen, Kieferchirurgen, Urologen, HNO-Ärzte, Herzchirurgen und Dermatologen) und der ambulant tätigen Anästhesiologen.
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