Zum Internationalen Frauentag / VdK fordert: Politik muss Frauenarmut bekämpfen!
(Berlin) - "Der Sozialverband VdK fordert von der künftigen Bundesregierung zielgenaue Maßnahmen, um Frauenarmut nachhaltig zu bekämpfen." Das erklärt Ulrike Mascher, Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, anlässlich des morgigen Internationalen Frauentags.
Frauenarmut hat aus Sicht des VdK viele Ursachen. "Dazu gehören fehlende Kinderbetreuung, die Müttern die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erschwert, Teilzeittätigkeiten und Beschäftigungsverhältnisse im Niedriglohnbereich sowie Sozialleistungen, die zum Leben nicht reichen", erklärt Mascher.
Zuallererst müsse die Altersarmut heutiger Rentnerinnen beseitigt werden. Die vom Sozialverband VdK durchgesetzte Besserstellung der Mütter, die vor 1992 Kinder geboren haben, war ein erster Schritt. "Um einen echten Beitrag für die dringend notwendige Bekämpfung der Frauenarmut in Deutschland zu leisten, muss die völlige Gleichstellung mit den jüngeren Müttern kommen." Bislang sieht der Koalitionsvertrag von Union und SPD vor, dass drei Rentenpunkte pro Kind nur die Versicherten erhalten sollen, bei denen vor 1992 mindestens drei Kinder geboren wurden. "Das ist eine Ungerechtigkeit, gegen die sich der VdK zur Wehr setzen wird", sagt Ulrike Mascher. Der VdK fordert, dass alle Mütter, egal wie viele Kinder sie geboren haben, von den Verbesserungen profitieren.
"Zudem muss es für die Mütterrente und die jährlichen Rentenanpassungen einen Freibetrag in der Grundsicherung von bis zu 200 Euro monatlich geben, damit armen Rentnerinnen diese kleinen Zusatzeinkommen nicht weggenommen werden", erklärt die VdK-Präsidentin.
Ganz wichtig sind aus Sicht des VdK auch Hilfen für Frauen, die Angehörige oft neben dem Beruf pflegen. "Sie bekommen die Rechnung für die unbezahlte Arbeit häufig serviert - in Form niedriger Einkommen und Renten. Deshalb muss mehr getan werden für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf. Wir brauchen eine Lohnersatzleistung für pflegende Angehörige und eine bessere rentenrechtliche Anerkennung von Pflege", fordert Mascher.
Auch die Arbeitgeber müssten aus Sicht des VdK stärker in die Pflicht genommen werden. "Sie müssen Alleinerziehenden die Möglichkeit geben, ihren Lebensunterhalt zu verdienen, indem sie familienfreundliche Arbeitszeitmodelle anbieten", so Mascher. "Und Beschäftigte müssen endlich ein Recht erhalten, nach der Teilzeit auf eine frühere Vollzeitstelle zurückzukehren, gerade auch in kleineren Betrieben, in denen viele Frauen arbeiten." Außerdem muss der Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen und Ganztagsschulen in den Kommunen viel energischer betrieben werden.
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