Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)

Zukunftskommission Landwirtschaft ZKL stellt Weichen fĂŒr eine zukunftsfĂ€hige Landwirtschaft

(Freising) - Viele Stunden und Tage intensiver Beratungen waren nötig, um sich in der Zukunftskommission Landwirtschaft ZKL auf strategische Leitlinien und Empfehlungen hin zu einer zukunftsfĂ€higen Ausrichtung der Agrarpolitik zu einigen. Der gestern veröffentlichte Abschlussbericht „Zukunft Landwirtschaft. Eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe in schwierigen Zeiten“ fasst die Ergebnisse dieser Beratungen zwischen AgrarverbĂ€nden, Wissenschaft und gesellschaftlichen Organisationen insbesondere aus den Bereichen Umweltschutz, Tierschutz, Entwicklungszusammenarbeit und Verbraucherschutz zusammen.

„Ein sehr wichtiger Aspekt dabei ist ein eigenes Kapitel fĂŒr eine „Zukunftsorientierte Gemeinsame Marktorganisation (GMO)“. Dieses trĂ€gt unseren Überlegungen Rechnung, dass die Agrarmarktpolitik zukĂŒnftig viel stĂ€rker darauf ausgerichtet werden muss, den Betrieben durch eine deutliche Anhebung des Preisniveaus fĂŒr die von uns erzeugten Agrarprodukte wirtschaftliche Perspektiven zu schaffen. Mehr Wertschöpfung fĂŒr den Sektor Landwirtschaft ĂŒber den Markt – das ist ein wichtiger Punkt“, hebt Hans Foldenauer, ZKL-Mitglied und Sprecher des BDM, hervor.

„Nach kontroversen Debatten, ob ĂŒberhaupt die Notwendigkeit besteht, die GMO trotz mehrfacher Anpassungen in den letzten 10 Jahren erneut anzupacken, ist es gelungen, das Beharren von Vertretern der Agrarwirtschaft aufzubrechen, die es beim Status Quo belassen wollten. In der abschließenden Verhandlungsrunde verstĂ€ndigte man sich auf folgenden fĂŒr uns wichtigen Abschlusstext: „Um auf schwere Marktkrisen in Zukunft besser vorbereitet zu sein, ist das bestehende EU-Sicherheitsnetz fĂŒr AgrarmĂ€rkte auf deren Wirksamkeit zu prĂŒfen und sollten neue innovative Maßnahmen entwickelt werden. Weiterhin sind innovative Instrumente zu entwickeln, mit denen die Marktstellung der landwirtschaftlichen Erzeuger:innen gestĂ€rkt werden kann.“ Weiter heißt es, dass die Entwicklung und mögliche Umsetzung von neuen Mechanismen und Instrumenten zur Stabilisierung der MĂ€rkte und UnterstĂŒtzung der Erzeuger mit allen Beteiligten der jeweils betroffenen Wertschöpfungskette abgestimmt werden sollte.

Ein weiterer fĂŒr uns wichtiger Aspekt ist die Vereinbarung, dass der im Rahmen der bestehenden GMO schon geschaffene Rahmen zur UnterstĂŒtzung der landwirtschaftlichen Erzeuger zielgerichtet zu nutzen ist“, fasst Foldenauer zusammen. „In diesem Zusammenhang wird auch erwĂ€hnt, dass verbindliche LiefervertrĂ€ge mit konkreten Angaben ĂŒber Menge, QualitĂ€t, Preis und Laufzeit des Vertrages national umgesetzt werden sollten.“

„Ohne die sehr große UnterstĂŒtzung der von LsV, AbL, BÖLW entsandten ZKL-Mitglieder sowie auch der eindeutigen Positionierung der Umwelt- und NaturschutzverbĂ€nde wĂ€re dieses fĂŒr die Erzeugerinnen und Erzeuger elementare Kapitel 4 nicht in die strategischen Leitlinien und Empfehlungen einzubringen gewesen. DafĂŒr gebĂŒhrt ihnen ein besonderer Dank“, erklĂ€rt Hans Foldenauer.

„Es hat sich einmal mehr gezeigt, wie wichtig eine VerstĂ€ndigung und auch Zusammenarbeit ĂŒber Verbandsgrenzen und auch ĂŒber den reinen Agrarsektor hinweg ist, wenn wir eine Agrarpolitik wollen, die uns unabhĂ€ngig macht von Basis- und GrundprĂ€mien wie auch von den Interessen der Verarbeitungs- und ErnĂ€hrungsindustrie“, zeigt sich BDM-Bundesvorsitzender Karsten Hansen ĂŒberzeugt.

„Dass es trotz aller Diskussionen gelungen ist, einen breiten Konsens fĂŒr notwendige, konkrete VerĂ€nderungsschritte hin zu einer zukunftsorientierten Landwirtschaft zu finden, wie von der Politik nach den Bauernprotesten eingefordert, bindet diese nun umso mehr, diese Schritte auch wirklich anzugehen und umzusetzen. Das gilt ausdrĂŒcklich fĂŒr alle Parteien unabhĂ€ngig von ihrer Regierungsbeteiligung fĂŒr die nahe Zukunft! Wer sich glaubwĂŒrdig fĂŒr die Interessen der Landwirtschaft einsetzen will, muss diesen Konsens aktiv aufgreifen“, fordert Karsten Hansen nachdrĂŒcklich.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM), Hans Foldenhauer, Pressesprecher(in), Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising, Telefon: 08161 5384730, Fax: 08161 53847350

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