Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

„Zukunftsfähigkeit durch Reformen fördern"

(Berlin) – Zum Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung erklärte Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), am 30. Januar 2002 in Berlin: "Es sind vor allem hausgemachte Probleme, die ein stärkeres Wachstum in Deutschland verhindern. Entgegen jedem Rat aus Wirtschaft und Wissenschaft wurde der Arbeitsmarkt zusätzlich reguliert und die Rückführung der Sozialabgaben nur halbherzig in Angriff genommen. Die schwache Binnennachfrage kann die aktuelle Schwäche beim Export nicht kompensieren. Es ist erfreulich, dass dennoch für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt wird, dass die Auftriebskräfte die Oberhand gewinnen. Deutschland braucht dringender denn je mutige Reformen, die die Leistungsfähigkeit und die Anpassungsfähigkeit der Bürger und der Unternehmer stärken. Nur mit einem starken und flexiblen Mittelstand wird es gelingen, die Laterne des konjunkturellen Schlusslichtes in der EU abzugeben, mittelfristig wieder in die Riege der dynamisch wachsenden Volkswirtschaften vorzustoßen und darüber die Arbeitslosigkeit dauerhaft zu reduzieren. Bisher weisen nur einzelne Ansätze in die richtige Richtung; sie müssen verstärkt werden und in eine umfassende Strukturreform einmünden. Besonderer Handlungsbedarf besteht im Hinblick auf die notwendige Flexibilisierung des Arbeitsmarktes."

Zum Hintergrund: Das Handwerk ist von der Wachstumsschwäche besonders betroffen und wird im laufenden Jahr erneut nicht an das ohnehin schwache Wachstum der Gesamtwirtschaft anschließen können. In der Bauwirtschaft müssen weitere Rückgänge verkraftet werden und in den konsumnahen Bereichen ist die notwendige Verstärkung der Nachfrage nicht absehbar. Zudem werden auch die handwerklichen Zulieferer aufgrund der Exportabschwächung eine Wachstumspause einlegen. Der ZDH muss deshalb davon ausgehen, dass die Umsätze bestenfalls auf dem aktuell niedrigen Niveau gehalten werden können und dass die Beschäftigung aufgrund der weiter kritischen Lage um 1 Prozent oder auch rund 60.000 Personen abnehmen wird.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Mohrenstr. 20 /21 10117 Berlin Telefon: 030/206190 Telefax: 030/20619460

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