Zukunft heute beschreiben: Visionen, Analysen, Lösungen des Öko-Instituts zum 40. Jubiläum
(Freiburg) - Positive Visionen für die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft formulieren. Gangbare Wege und konkrete Maßnahmen beschreiben, wie sie trotz Hürden und Hindernissen, umgesetzt werden können. Dieser Herausforderung hat sich das Öko-Institut anlässlich seines 40. Jubiläums gestellt und legt heute sein programmatisches Papier "Heute. Morgen. Zukunft. Visionen und Wege für eine nachhaltige Gesellschaft" vor. Am 7. November diskutieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Instituts diese Ideen mit Vertretern und Vertreterinnen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung in Berlin.
Empfehlungen an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft
In sieben zentralen Handlungsfeldern - Energie, Atomausstieg, Mobilität, Wohnen, Ernährung und Landwirtschaft, Wirtschaft und Konsum - stellt das Öko-Institut wünschenswerte Zukunftsbilder für eine umweltfreundliche, sozial gerechte und wirtschaftlich verträgliche Entwicklung vor, wirft einen Blick auf den Status quo sowie voraussichtlich eintretende Entwicklungen und zeigt Handlungsansätze zur Nachhaltigkeit auf.
"In unserer Zeit, die von zum Teil tiefgreifenden Umbrüchen geprägt ist, fehlt es an positiven Leitbildern für die Zukunft", fasst Prof. Dr. Rainer Grießhammer, Geschäftsführer am Öko-Institut zusammen. "Aus unserer Sicht legen wir mit 'Heute. Morgen. Zukunft.' eine einzigartige Sammlung visionärer und zugleich handhabbarer, wissenschaftlich abgesicherter Ideen vor. Diese möchten wir jetzt mit möglichst Vielen diskutieren und weiterentwickeln, die wie wir eine nachhaltige Zukunft mitgestalten wollen."
Unliebsame Wahrheiten ansprechen - Lösungen aufzeigen
Seit vierzig Jahren hat das unabhängige Öko-Institut bei allem Engagement immer eine kritische Distanz bewahrt. In vielen vergangenen und aktuellen Studien, aber auch in 'Heute. Morgen. Zukunft.' spricht es unbequeme "Wahrheiten" an. Etwa dass man nicht gleichzeitig gegen Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke und Windkraftanlagen sein kann. Dass bei einer umfassenden Einführung der Elektromobilität die erneuerbaren Energien noch deutlich stärker ausgebaut werden müssen als bislang geplant. Oder dass das Festhalten an hochmotorigen großen Dieselfahrzeugen die deutsche (Automobil-)Wirtschaft in hohem Maße gefährdet.
Gleichzeitig schlägt das Öko-Institut Maßnahmen zur Verbesserung vor, darunter einen Fahrplan für den Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle, eine verbindliche Quote für Elektrofahrzeuge von 60 bis 70 Prozent bis 2030, das Aus für den Verbrennungsmotor. Zudem müsse für eine echte Partizipation der Bürgerinnen und Bürger bei Planungs- und Genehmigungsverfahren gesorgt werden - durch faire und transparente Verfahren, frühzeitigen Einbezug, gemeinsame Lösungssuche und noch veränderbare Entscheidungen.
"Viele Entwicklungen, die heute vielfach global ablaufen, lassen sich nur bedingt beeinflussen. Doch wo immer die Möglichkeit besteht, werden wir auch in Zukunft engagiert daran mitarbeiten, sie in Richtung Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Demokratie zu lenken", so Rainer Grießhammer zur künftigen Ausrichtung des Öko-Instituts.
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