Zuckersteuer macht weder gesund noch schlank / BWV-Präsident Hartelt fordert stärkere Ernährungsbildung statt Bevormundung
(Mainz) - Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV), Eberhard Hartelt, spricht sich im Hinblick auf die zunehmende Fehlernährung in der Bevölkerung für eine Intensivierung der Ernährungsbildung und gegen die Bevormundung der Verbraucher aus. Ein Bündnis aus Ärzteverbänden, Krankenkassen und Fachorganisationen hatte am 2. Mai 2018 in einem offenen Brief an die Bundesregierung und Kanzlerin Merkel das Eingreifen der Politik gefordert, um die Menschen zu einer ausgewogenen Ernährung zu bewegen.
Diesen Weg hält der BWV-Präsident für falsch. Zwar teile er die Einschätzung, dass etwas im Hinblick auf die bedenkliche Entwicklung der Ernährungsweise in Teilen der Bevölkerung getan werden müsse, aber durch politische Maßnahmen könne man keine gesündere Lebensweise erzwingen. Diese liege in der Eigenverantwortung der Menschen. Vielmehr sei es deshalb erforderlich, insbesondere Kinder und Jugendliche im Hinblick auf Ernährung umfangreich zu schulen, damit diese in der Lage seien gesund und ungesund voneinander zu unterscheiden. Der Ruf nach einer Zuckersteuer werde diesem Anspruch aber sicher nicht gerecht. Zum einen sei Zucker in der richtigen Dosis ein bedeutender Nährstoff und Energielieferant, zum anderen würden Lebensmittelkonzerne fehlenden Zucker durch Fett oder Geschmacksverstärker substituieren.
Die deutschen Landwirte würden Lebensmittel von höchster Qualität als Basis für eine ausgewogene Ernährung produzieren. Die Voraussetzungen für eine gesunde Lebensweise seien also vorhanden, es fehle nur der richtige Umgang mit diesen optimalen Bedingungen. Dazu gehöre die Vermittlung von Kenntnissen zu landwirtschaftlichen Produkten, ebenso wie zu deren Verarbeitung.
Vor diesem Hintergrund verweist Hartelt auf die vorbildliche Arbeit der Landfrauen, die sich dieser Thematik seit Jahren annehmen und gemeinsam mit den Bauernverbänden ein entsprechendes Schulfach fordern. Entgegen der Notwendigkeit seien in den letzten Jahrzehnten nämlich immer mehr Schulküchen geschlossen und der Umfang der Ernährungsbildung in den Lehrplänen reduziert worden. Aber auch Projekte wie "Kids an die Knolle", das von der EZG Pfälzer Grumbeere in Kooperation mit dem Deutschen Kartoffel-Handelsverband durchgeführt wird, seien zielführend. Solche Aktivitäten zur Ausschöpfung des Präventionspotentials müssten laut BWV-Präsident stärker gefördert werden, hier erwarte er eine Unterstützung durch die Politik, aber auch von Ärzten und Krankenkassen.
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