Zu wenig Professorinnen. Hochschulen: Kreutz fordert bessere Umsetzung von Frauenförder- und Gleichstellungsplänen
(Berlin) - Nur jede vierte hauptberufliche Professur an deutschen Hochschulen ist mit einer Frau besetzt. Die dbb Frauen setzen sich daher für grundlegende Veränderungen ein.
"Frauen machen über die Hälfte der Erstsemester aus. Und dennoch sind am Höhepunkt einer akademischen Laufbahn bei den hauptberuflichen Professuren nur noch 26 Prozent Frauen vertreten. Offensichtlich gibt es für junge Wissenschaftlerinnen auf dem Weg nach oben signifikante Hürden, die wir dringend abbauen müssen" , so Milanie Kreutz, Vorsitzende der dbb Frauen, zu einer entsprechenden Bekanntmachung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) am 16. November 2021. "Frauen fallen nicht nur in der Wissenschaft oft aus Gründen der Familienplanung während wichtiger beruflicher Entwicklungsphasen aus. Auch deshalb haben sie auf allen Stufen der Karriereleiter schlechtere Chancen auf eine unbefristete Stelle als ihre männlichen Kollegen. Das muss ein Ende haben."
Ein geeignetes Instrument seien verpflichtende Frauenförder- und Gleichstellungspläne für die Hochschulen, so Kreutz. Diese alleine würden aber nicht reichen. "Gleichstellungspläne sind wichtig, aber was passiert bei Nicht-Erreichung der darin festgelegten Ziele? Bislang sind solche Pläne reine Selbstverpflichtungen, die keine echten Konsequenzen nach sich ziehen. Sollte sich die Situation in Zukunft nicht bessern, müssen wir darüber nachdenken, finanzielle Anreize daran zu knüpfen."
Neben regulatorischen Vorgaben müssten aber auch die Fördermöglichkeiten ausgebaut werden. "Wir brauchen Initiativen wie Mentoring-Programme, Stipendien gezielt für Nachwuchswissenschaftlerinnen und bessere Kinderbetreuungsangebote, um deutsche Hochschulen systematisch geschlechtergerechter zu gestalten", machte die Chefin der dbb Frauen deutlich.
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