Zu den Empfehlungen des Forums Bildung: Deutscher Städtetag fordert neue Kultur der Zusammenarbeit im Bildungswesen
(Berlin / Köln) - Der Deutsche Städtetag hält die Empfehlungen, die das Forum Bildung während seines Abschlusskongresses in Berlin vorgestellt hat, für einen wichtigen Beitrag zur gegenwärtigen Bildungsdiskussion in Deutschland. Dass der größte Teil dieser Empfehlungen auch die Kommunen als Schulträger betreffe, bestätige die vom Städtetag von Anfang an geäußerte Kritik, dass die Kommunen zwei Jahre lang nicht mit am Tisch sitzen durften und von den Beratungen ausgeschlossen waren, erklärte am 11. Januar 2002 Hauptgeschäftsführer Dr. Stephan Articus. Die Vorsitzende des Schulausschusses des Deutschen Städtetages, Stadträtin Elfriede Ohrnberger, Augsburg, sagte während des Kongresses. Kommunalpolitik ist praktische Politik, nah an den Menschen in den Städten und Gemeinden. Deshalb werden wir das Angebot einer neuen Kultur der Zusammenarbeit, das eine Botschaft des Kongresses war, gerne annehmen.
Die Pisa-Studie, so Hauptgeschäftsführer Articus, habe Schwächen im Schulwesen deutlich gemacht. Diese dürften aber nicht nur unter dem Aspekt internationaler Konkurrenzfähigkeit des Standortes Deutschlands gesehen werden. Die offenkundig gewordenen Bildungsdefizite beispielsweise bei Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Schichten und mit Migrationshintergrund seien der Ausgangspunkt für zahlreiche soziale Probleme, die auf kommunaler Ebene große Folgelasten verursachen. Weil wir die Probleme in den Stadtteilen und den Schulen aus unmittelbarer Nähe erleben, fordern wir eine gemeinsame Schulpolitik und Schulfinanzierung von Ländern und Kommunen, welche dieser Realität Rechnung trägt, sagte Articus.
Auch die Kommunen seien gefordert, ihren Teil für Verbesserungen im Schul- und Bildungswesen zu leisten. Dies bereite aber angesichts der heutigen Finanzausstattung der Kommunen große Probleme. Es sei zu begrüßen, dass Staatsminister Prof. Zöllner, Rheinland-Pfalz, als Vertreter der Länder anlässlich des Abschlusskongresses zum Forum Bildung in Berlin auf diesen Zusammenhang hingewiesen habe.
Nach Auffassung des Deutschen Städtetages hat Bundespräsident Johannes Rau während des Kongresses eine eindrucksvolle Grundsatzrede gehalten. Das Staatsoberhaupt schloss diese Rede mit der Aufforderung, jetzt sei die praktische Politik an der Reihe, damit wirkliche Veränderung und neues Gestalten entstehen könnten.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Städtetag
Lindenallee 13-17
50968 Köln
Telefon: 0221/37710
Telefax: 0221/37711 28
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Deutscher Städtetag nach Präsidiumssitzung in Heidelberg / Schutzbedürftigen Menschen aus Afghanistan helfen - humanitäre Katastrophe verhindern
- Deutscher Städtetag veröffentlicht Positionspapier / Stadt neu denken - Zukunftsideen für lebendige Innenstädte
- Deutscher Städtetag veröffentlicht Forderungen zur Krankenhausfinanzierung / Große Defizite bei den großen kommunalen Krankenhäusern / Schnelle Hilfe notwendig