Pressemitteilung | Verbände des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes (VBZH)

Zimmererbranche verspürt Aufwind / Betriebe trotzdem unter Preisdruck

(München) - Die konjunkturelle Lage in der bayerischen Zimmererbranche hat sich im Frühjahr deutlich verbessert. Einer aktuellen Unternehmensumfrage der Verbände des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes (VBZH) zufolge ist vor allem die Nachfrage durch private Bauherren von April bis Juni stark gestiegen. Dagegen kommen die Aufträge von staatlicher und kommunaler Seite nach wie vor nur spärlich. Fast zwei Drittel der Betriebe sind mit den Geschäften in den vergangenen drei Monaten zufrieden. Von Januar bis März hatte noch die Hälfte der Befragten über einen schlechten Geschäftsverlauf geklagt.

Die durchschnittliche Personalauslastung in der Branche liegt der Umfrage zufolge mit 92 Prozent auf dem höchsten Stand seit mehreren Jahren. Dementsprechend plant jeder vierte Betrieb, in den kommenden Monaten Mitarbeiter einzustellen. 93 Prozent der befragten Zimmerer rechnen damit, dass die Auftragslage demnächst noch besser wird. Allerdings klagt die Mehrzahl der Betriebe über die hohen Kosten für Bauholz und andere Materialien, die in den vergangenen Monaten permanent geklettert sind. Weil gleichzeitig der Markt eine Erhöhung der Preise für Bauleistungen nicht zulässt, befürchten 85 Prozent der Holzbaufirmen, dass ihre Gewinne trotz der guten konjunkturellen Lage auf sehr niedrigem Niveau bleiben.

VBZH-Präsident Georg König ist sich sicher, dass die Materialkosten auch im kommenden Jahr wegen der Mehrwertsteuererhöhung weiter steigen werden. Das werde die Betriebe bei der Preiskalkulation weiter unter Druck setzen. „Ich mache mir wegen der derzeitigen Preisentwicklung enorme Sorgen,“ sagte König am Freitag bei der Mitgliederversammlung der Zimmererverbände in Coburg. Ein faires Preis/-Leistungsverhältnis sei nötig, deshalb dürfe bei der Auftragsvergabe nicht länger nur der Preis eine Rolle spielen. König bezeichnete das System in Österreich als vorbildlich, wo bei öffentlichen Ausschreibungen der Preis zu zwei Dritteln und die Qualität der Bauleistungen zu einem Drittel berücksichtigt würden.

„Wir fordern beschränkte Ausschreibungen mit vorgeschalteten Teilnahmewettbewerben“, so der VBZH-Präsident. Dabei müssten die Handwerksunternehmen vor der Ausschreibung ihre fachliche Eignung und betriebliche Qualität belegen. Das würde durch ein „Präqualifikationsverfahren“ gewährleistet, das demnächst in Bayern eingeführt werde. Es gehe genau in die richtige Richtung, lobte König.

Quelle und Kontaktadresse:
Verbände des Bayerischen Zimmerer- und Holzbaugewerbes (VBZH) Pressestelle Eisenacher Str. 17, 80804 München Telefon: (089) 36085-0, Telefax: (089) 36085-100

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