Zell- und Gentherapie: Rückstand aufholen - Chancen nutzen
(Berlin) - Am öffentlichen Themenabend der Mitgliederversammlung des Verbands der Diagnostica-Industrie (VDGH) am gestrigen Mittwoch würdigte der VDGH-Vorsitzende Ulrich Schmid in seiner Eröffnungsrede zunächst die Leistungen der Unternehmen in der immer noch andauernden Corona-Pandemie. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand aber ein Blick in die Zukunft: die Zell- und Gentherapie.
Vor knapp 150 Gästen aus Politik, Selbstverwaltung und Wirtschaft rief Schmid dazu auf, die Chancen dieser neuen Therapien stärker zu nutzen. Er hob hervor, dass mit den neuartigen Therapien die Hoffnung einhergeht, derzeit nicht oder nur unzureichend behandelbare Erkrankungen zukünftig vielleicht sogar heilbar zu machen.
Der Direktor des Freiburger Instituts für Transfusionsmedizin und Gentherapie, Prof. Dr. Toni Cathomen, erläuterte in seinem Gastvortrag, wie der Status quo und die Perspektiven dieser modernen Methoden in Deutschland sind. Dabei wies er besonders auf die Möglichkeiten der Genom-Editierung hin, die nicht zuletzt durch den an die Entdeckerinnen verliehenen Chemienobelpreis ins Rampenlicht gerückt sind. Cathomen hob dabei auch die Bedeutung der Diagnostik hervor: "Je früher wir eine Krankheit diagnostizieren können, umso früher kann die Therapie ansetzen. Beides geht Hand in Hand."
In der anschließenden Diskussion führte Schmid weiter aus: "Ob die Therapie passt, ob sie anschlägt, all dies kann nur durch eine umfassende Diagnostik mit Sicherheit gesagt werden. Unsere Branche öffnet die Tür für die Medizin der Zukunft." Bedenklich sei die Tatsache, dass Deutschland mittlerweile im internationalen Wettbewerb immer weiter zurückfalle, obwohl es zunächst eine Pionierrolle innehatte. Darum sei ein innovationsfreundliches Umfeld nötig, um Forschung, Entwicklung und Produktionskapazitäten für die Gen- und Zelltherapie stärker zu fördern.
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