Zeitungsverleger sollen auf Minusrunde verzichten / Werneke: Sonst gehen die Streiks weiter
(Berlin) - Der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke forderte die Zeitungsverleger auf, bei der am 17. Februar stattfindenden 7. Verhandlungsrunde für die Zeitungsredakteure "endlich von ihren Verschlechterungsangeboten Abstand zu nehmen und damit Abschlussbereitschaft" zu zeigen. "Sonst gehen die Streiks weiter", betonte Werneke. "Nach dem Abschluss in der Metallindustrie wird es Zeit, dass auch die Zeitungsverleger zur Besinnung kommen. Sie versuchen sich derzeit als Stoßtrupp des Arbeitgeberlagers in Sachen Tarifverschlechterung zu profilieren", erklärte Werneke. Mit ihrem völlig inakzeptablen Forderungspaket, das auf eine Minusrunde hinauslaufe, hätten die Verleger die Zeitungsbranche "fahrlässig in einen Arbeitskampf gesteuert", erklärte der ver.di-Vize.
Während der vergangen Woche hätten sich rund 3.000 Redakteurinnen und Redakteure an den Streiks beteiligt, um ihren Unmut über die massiven Verschlechterungsforderungen der Arbeitgeber zu bekräftigen.
Die Verleger strebten eine Verkürzung des Urlaubs um bis zu fünf Tage, eine Reduzierung des Urlaubsgeldes und eine generelle Arbeitszeitverlängerung an. Außerdem wollten sie die Vergütungen für urheberrechtlich geschützte Leistungen einschränken und die Gehälter und Honorare für zwei Jahre einfrieren. Die Verleger forderten darüber hinaus Verhandlungen über eine Veränderung der Gehaltsstruktur mit dem Ziel einer dauerhaften Reduzierung des Lebenseinkommens.
"ver.di fordert dagegen eine moderate Erhöhung der Gehälter und Honorare sowie einen BeschäftigungssicherungsTarifvertrag für nachweislich in Not geratene Verlage", erläuterte Werneke die gewerkschaftlichen Forderungen.
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