Zeitgleiche Verbrauchsspitzen in Europa / Große Wirkung kleiner Marktlücken
(Berlin) - Auslöser der extremen Preissprünge an den deutschen Strombörsen im Dezember 2001 waren mehrere unterschiedliche Faktoren. Das ermittelte der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin. Unterm Strich hätten im Stromhandel wie bei anderen Waren- und Terminmärkten - kleine Marktlücken große Preisausschläge bewirkt.
Zwischen dem 17. und 19. Dezember 2001, so VDEW, hatte es am Spotmarkt Preissprünge auf rund 300 Euro je 1000 Kilowattstunden (kWh) Grundlast-Strom gegeben. Bei Spitzenlast-Kontrakten waren es sogar bis zu 445 Euro: An der LPX schnellte der Preis für 1000 kWh von 27,55 Euro auf 445,09 Euro.
Wichtigster Marktfaktor Ende 2001 war nach Angaben des Branchenverbandes der unerwartete Kälteeinbruch in ganz Europa: Erstmalig traten die Spitzen des Stromverbrauchs zeitgleich in sieben europäischen Ländern auf. Das habe die Kraftwerksreserven vermindert und die Nachfrage an den Börsen erhöht. Hinzu kamen, so VDEW, Kraftwerksausfälle in Frankreich sowie der Zusammenbruch des US-Stromhändlers Enron.
Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW) e.V.
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