Zeitarbeitmarkt: Stabilisierung in der ersten Jahreshälfte 2002
(Bonn) - Nach dem Konjunktureinbruch im Winter 2001/2002 hat sich der Zeitarbeitmarkt wieder stabilisiert. Nach den nun veröffentlichten Zahlen der Bundesanstalt für Arbeit in Nürnberg waren am Stichtag 30.06.2002 mit 272.683 Frauen und Männern rund 9 Prozent weniger Zeitarbeitnehmer beschäftigt als am Vergleichsstichtag des Vorjahres. Gegenüber den Zahlen vom 31.12.2001 nahm die Zahl der Beschäftigten jedoch um 7,8 Prozent (rd. 20.000 Zeitarbeitnehmer) wieder zu. Damit hat sich die Einschätzung des Bundesverbandes Zeitarbeit bestätigt, dass der Markt die Talsohle des 4. Quartals 2001 und des 1. Quartals 2002 durchschritten und sich die Branche stabilisiert hat.
Entgegen der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung nimmt die Zahl der gewerblichen Zeitarbeitunternehmen unverändert zu. Insgesamt 4.170 Zeitarbeitunternehmen (+ 359 gegenüber dem Vorjahr) mit 6.495 Niederlassungen bieten Dienstleistungen rund um Arbeitnehmerüberlassung an. Die Ursache für diesen Trend dürfte im erheblichen Entwicklungspotenzial der Zeitarbeit liegen.
Der Anteil der vormals beschäftigungslosen Zeitarbeitnehmer ist um 5,2 Prozent-Punkte auf 65,9 Prozent gestiegen. Davon waren knapp 47 Prozent bis zu einem Jahr arbeitslos, 8,5 Prozent mehr als ein Jahr arbeitslos und 10,4 Prozent waren bisher nicht beschäftigt. Das belegt, dass Zeitarbeit gerade auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Beschäftigungschancen bietet und die Brückenfunktion in eine konventionelle Beschäftigung beibehält, ohne einen Cent staatlicher Subventionen dafür zu erhalten. Damit stammen rund zwei Drittel aller Zeitarbeitnehmer bereits aus den Problemgruppen des Arbeitsmarktes, die nun verstärkt durch die so genannten Personal-Service-Agenturen vermittelt werden sollen.
Die schwierige Konjunkturlage wirkte sich insbesondere auf die Berufsgruppen im Bereich Metall- und Elektro sowie im Bereich Verwaltung und Büro aus. So verringerte sicher der Anteil der Metall- und Elektro-Berufe in der Zeitarbeit auf rund 30 Prozent und der Zeitarbeitnehmer in Verwaltung und Büro auf 10,8 Prozent. Im Dienstleistungssektor (z.B. Gesundheitsberufe) hat sich dagegen der Anteil der Zeitarbeitkräfte um knapp 4 Punkte auf 17,2 Prozent erhöht.
Für die 2. Jahreshälfte 2002 erwartet der BZA ein gleich bleibendes Niveau der Strukturzahlen. Im 1. Halbjahr 2003 kann aufgrund der zusätzlich gestiegenen Arbeits- und Energiekosten jedoch nicht mit einem positiven Trendwechsel in Richtung Wachstum gerechnet werden.
Quelle und Kontaktadresse:
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