Zehnter Hochschultag der Bauindustrie im ABZ Mellendorf
(Hannover) - Der Hochschultag der Bauindustrie Niedersachsen-Bremen 2007 führte am 26. November Professoren niedersächsischer Hochschulen, Bauunternehmer sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung auf Einladung des Bauindustrieverbandes Niedersachsen-Bremen und der Ingenieurkammer Niedersachsen im Ausbildungszentrum Mellendorf zusammen.
Der Präsident des Verbandes, Prof. Dr.-Ing. Rolf Warmbold, unterstrich in seiner Eröffnung das Interesse der Bauindustrie an der raschen Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Bauunternehmen. Auch die Bedeutung der Verkehrsinfrastruktur für die Wettbewerbsfähigkeit von Regionen sei über den Wirtschaftszweig hinaus von Bedeutung. Dipl.-Ing. Hans-Ullrich Kammeyer, Präsident der Ingenieurkammer Niedersachsen, begrüßte die Teilnehmer im Namen des Mitveranstalters. Er erneuerte die Forderung, dass die neuen Bachelor-Abschlüsse auch tatsächlich dem Standard der bisherigen Ingenieurausbildung entsprechen müssten, um damit die Voraussetzungen für eine qualifizierte Berufstätigkeit zu schaffen.
Prof. Dr. Javier Revilla Diez, Institut für Wirtschafts- und Kulturgeografie der Leibniz Universität Hannover und Vorstandsvorsitzender des Niedersächsischen Instituts für Wirtschaftsforschung, zeigte anhand der Hauptautobahnstränge auf, wie sich diese auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit dieser Regionen auch im Zuge der Globalisierung auswirken. Als Wachstumsregion in Niedersachsen hat sich die so genannte Hansa-Linie erwiesen, die Region an der A 1 um die Landkreise Vechta und Cloppenburg. Diese hat sich in der wirtschaftlichen Entwicklung besser als Niedersachsen und ganz Deutschland behauptet. Der Bau des Jade-Weser-Ports werde mit 2100 bis 4200 Beschäftigten positive Auswirkungen haben. Auch die Emsachse im westlichen Niedersachsen zwischen Nordhorn und Emden an der A 31 wurde von Prof. Diez als Wachstumsregion benannt.
Prof. Dr.-Ing. Ludger Lohaus vom Institut für Baustoffe der Leibniz Universität Hannover stellte Robustes Bauen mit Hochleistungsbeton vor. Ziel sei es, bei der Umsetzung auf der Baustelle anfallende Streuverluste so einzubeziehen, dass die Funktionalität auch bei gestiegenen Anforderungen nicht verloren geht. Solche Puffer können sinnvoll in den Fertigungsprozess eingebaut werden, so dass sich zum Beispiel der vielseitig verwendbare selbst verdichtende Beton nicht entmischt.
Prof. Dr.-Ing. Joachim Stahlmann vom Institut für Grundbau und Bodenmechanik der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig erläuterte Geotechnische Aspekte beim Bau von Tiefwasserhäfen in Norddeutschland. Er berichtete über die geo-technischen Anforderungen an Containeranlagen in Hamburg und in Bremerhaven und über die Belastungen, denen diese Kaianlagen in der Wellenkammer und durch die Kranbahnanlagen für das Be- und Entladen der Container standhalten müssen. Neuere Kaikonstruktionen weisen u. a. eine tiefliegende Überbauplatte mit Pfahlgründung zur Erddruckreduzierung, Minimierung der Verformung durch eine stabile Schrägpfahlverankerung und einen separaten hinteren Kranbahnbalken in fugenloser Bauweise auf.
Quelle und Kontaktadresse:
Bauindustrieverband Niedersachsen-Bremen e.V., Geschäftsstelle Hannover
Professor Michael Sommer, Hauptgeschäftsführer, Öffentlichkeitsarbeit
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