Pressemitteilung | Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT)

Zecken - Die Gefahr aus dem Wald / Frühlingserwachen! Man wird ja wohl noch träumen dürfen / Dem Hund ist`s eh egal, er will raus und fordert seinen täglichen Auslauf

(Bonn) - Also rein in Winterjacke und derbes Schuhwerk und los über Feld und Flur, auch ein kleiner Abstecher zum Waldrand ist sicher noch drin. Vielleicht wärmt ja der ein oder andere Sonnenstrahl am Mittag das winterschwere Gemüt. Doch Vorsicht. Nur ein paar Grad Celsius mehr und schon lauern die ersten Zecken auf einsame Wanderer und ihre vierbeinigen Freunde. Zecken machen nämlich keinen Winterschlaf, als Quartier dienen ihnen oder ihren Larven kleine Säugetiere. Meist fällt ihre Wahl dabei auf Mäuse. Doch schon sehr früh im Jahr treibt es die Zecken auf ihrer Suche nach einer ersten Blutmahlzeit nach draußen. Beliebte Wirtstiere sind Rehe, aber auch jeder vorbeilaufende Hund oder jede streunende Katze ist den kleinen Spinnentieren willkommen.

In kürzester Zeit sind sie überall anzutreffen. In einer aktuellen Studie der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben Hundehalter 90 Hunde über einen Zeitraum von einem Jahr beobachtet und den Zeckenbefall dokumentiert. Insgesamt 700-mal wurden sie fündig. Das sind im Schnitt knapp acht Zecken pro Hund im Jahr. Eine Zahl, die zunächst nicht groß alarmiert. Aber: Zecken können Erreger von Infektionskrankheiten wie Babesiose, Anaplasmose oder Borreliose übertragen. In der Studie wurde zudem festgestellt, dass fast jeder zweite Hund eine von Zecken übertragene Infektion durchmachte. Einer der Gründe dafür war, dass Hundehalter Mittel zum Zeckenschutz nicht regelmäßig aufgefrischt oder erst dann aufgetragen haben, wenn sie auf ihrem Hund bereits eine Zecke gefunden hatten. Dabei ist ein lückenloser Zeckenschutz entscheidend dafür, dass ein Hund vor einem Befall mit Zecken und der damit möglichen Übertragung von Krankheitserregern geschützt wird.

Vorsicht ist vor allem jetzt geboten. Denn eine amerikanische Untersuchung zeigte, dass Zecken, die Krankheitserreger in sich tragen und damit eine besondere Gefahr für Hunde und Katzen darstellen, Kälte und Hitze besser zu überleben scheinen als Zecken, die nicht infiziert sind. Ixodes-Zecken zum Beispiel, die den Erreger der Anaplasmose in sich tragen, bilden bei winterlichen Temperaturen ein Antifrost-Schutzenzym, das ihre Überlebensrate im Vergleich zu nicht infizierten Zecken erhöht. In der Schweiz wurde belegt, dass mit dem Borreliose-Erreger befallene Zecken weniger empfindlich auf Wärme und Trockenheit reagieren. Es empfiehlt sich deshalb, Hunde und Katzen, die ganzjährig Auslauf haben, auch das ganze Jahr über mit einem geeigneten Zeckenschutz zu versehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (BfT) Pressestelle Schwertberger Str. 14, 53177 Bonn Telefon: (0228) 318296, Fax: (0228) 318298

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