Pressemitteilung | Bundesverband Möbelspedition und Logistik e.V. (AMÖ)

Zeche zahlt der Verbraucher: durch die Maut-Entscheidung werden die Preise in die Höhe getrieben

(Hattersheim) - Die jüngste Kabinettsentscheidung in Berlin ist ein "Schlag unter die Gürtellinie des mittelständischen Gewerbes. Der Bürger wird die Zeche durch Preiserhöhungen zahlen und der Stellenabbau sowie die Insolvenzen im Transportgewerbe werden zunehmen", erklärte der Bundesverband Möbelspedition.

Die AMÖ teilt nicht die Auffassung, wonach durch die Einführung einer streckenbezogenen Lkw-Gebühr auf Bundesautobahnen eine verursachergerechtere Anlastung der Wegekosten im Bereich des Schwerlastverkehrs erreicht wird.

Sie ist im Gegensatz dazu vielmehr davon überzeugt, dass bei Verwirklichung des Gesetzesvorhabens

- die deutsche Volkswirtschaft weiteren Schaden nimmt
- deutsche Arbeitsplätze vernichtet werden
- bestehende Harmonisierungsdefizite nicht beseitigt werden
- eine etwa beabsichtigte Marktbereinigung über Kostenerhöhungen nicht
erreicht wird
- Betriebsverlagerungen ins europäische, insbesondere osteuropäische Ausland zunehmen werden und
- nachrangige Bundesfernstraßen zusätzlich belastet werden.

Die Erklärungen, wonach von der Politik Entlastungen für das Speditionsgewerbe geplant seien, verweist die AMÖ in den Bereich "unverbindlicher Absichtserklärungen". Vielmehr würden sich ab 1. Januar 2003, dem Zeitpunkt der Einführung der Maut, die zusätzlichen Kosten für die Unternehmen erheblich erhöhen.

Für die im Bundesverband Möbelspedition zusammengeschlossenen mittelständischen Betriebe würden allein die Transportkosten bei einer durchschnittlichen Umzugsentfernung von 500 km um rd. 300 DM je Umzug höher ausfallen müssen. Bei den Handelsmöbelspediteuren mit noch höheren Kilometerleistungen werden die zusätzlichen Kosten ca. 30.000 DM pro Lkw pro Jahr betragen.

Als blanken Hohn bezeichnete der Verband die jüngste Auffassung von Bundesumweltminister Trittin in einem Schreiben an die AMÖ, in dem er sich wie folgt äußerte:

"...Der Möbelspeditionssektor dürfte aber hinsichtlich der gestiegenen Kosten, im Vergleich zu vielen anderen Sektoren, die auch mit Preissteigerungen konfrontiert sind, die Möglichkeit haben, aufgrund meist fehlender Substitutionsmöglichkeiten der Nachfrager, die Kosten vollständig zu überwälzen..."

Als geradezu "hilflos" hätten die "Empfehlungen" des Ministers auf das Gewerbe gewirkt
• niedertourig zu fahren und frühzeitig hoch zu schalten;
• vorausschauend zu fahren, um dadurch überflüssige Brems- und Beschleunigungsvorgänge zu vermeiden;
• Richtgeschwindigkeit einzuhalten auf Autobahnen, da der Spritverbrauch bei hohen Geschwindigkeiten überproportional ansteigt;
• bergauf im höchstmöglichen Gang zu fahren;
• bergab nicht mit dem Motor, sondern per Pedal zu bremsen;
• bei Kurzstopps, auch an Ampeln, die Zündung auszuschalten‘
• unnötigen Ballast im Kofferraum zu vermeiden, bzw. auf der Staufläche;
• den Reifendruck des Fahrzeugs regelmäßig zu überprüfen.

Hierzu bemerkte die AMÖ sarkastisch, dass diese Selbstverständlichkeiten von den Berufskraftfahrern schon beherzigt wurden, als der derzeitige Umweltminister „noch in den Windeln lag“.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Möbelspedition (AMÖ) e.V. Schulstr. 53 65795 Hattersheim Telefon: 06190/989812 Telefax: 06190/989820

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